Tragödie

Der Amoklauf von Uvalde: Was man bisher weiß

Fassongslosigkeit herrschte in der texanischen Kleinstadt Uvalde nach der Tat.
Fassongslosigkeit herrschte in der texanischen Kleinstadt Uvalde nach der Tat.REUTERS
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Der Täter hatte auf seine Großmutter geschossen, bevor er in Richtung der Volksschule von Uvalde aufbrach. Dort eröffnete er das Feuer auf Sicherheitspersonal, bevor er in die Schule eindringen konnte.

Der Ablauf

  • Das Blutbad begann damit, dass der 18-jährige Verdächtige, der als Salvador Ramos identifiziert wurde, auf seine eigene Großmutter schoss, die nach Angaben der Behörden in kritischem Zustand ist.

  • Er fuhr daraufhin mit dem Auto vom ersten Tatort und verunglückte in der Nähe der Robb-Grundschule in Uvalde, Texas, einer Stadt etwa 130 km westlich von San Antonio. Sein Auto blieb im Straßengraben stehen.

  • Sicherheitsbeamte sahen, wie der bewaffnete Mann mit einem Gewehr aus dem Fahrzeug stieg, es kam zu einem Feuergefecht. Dem Täter gelang es jedoch, in das Gebäude zu stürmen und auch dort das Feuer zu eröffnen, sagte Sergeant Erick Estrada vom Texas Department of Public Safety (DPS) auf CNN. Wie am Mittwoch bekannt wurde, kamen alle Opfer in einem Klassenraum der vierten Schulstufe ums Leben.

  • Einsatzkräfte des in Uvalde stationierten Grenzschutzes wurden zu Hilfe gerufen. Sie wurden bei ihrer Ankunft in der Schule von dem Täter beschossen worden, der sich im Inneren des Gebäudes verschanzt hatte. "Ihr eigenes Leben riskierend, brachten sich die Grenzkontrollbeamten zwischen den Schützen und Kinder, um die Aufmerksamkeit des Schützen von potenziellen Opfern abzulenken und Leben zu retten", sagte eine Sprecherin des Ministeriums auf Twitter.

Die Opfer

  • US-Medien zufolge wurden mindestens 19 Kinder und zwei Erwachsene getötet. Bei den beiden Erwachsenen handelt es sich um zwei Lehrer. Der Schütze sei von Beamten getötet worden. Alle Opfer seien im selben Raum ums Leben gekommen, in dem es aber auch Überlebende gegeben habe, berichteten Ermittler am Mittwoch.

  • Mehr als zwölf Stunden nach der Tat waren immer noch Angehörige im Unklaren über den Verbleib einzelner Schüler. Eltern mussten laut "New York Times" DNA-Proben abgeben, um ihre Verwandtschaft zu Opfern zu festzustellen. Viele Kinder waren mit schweren Verletzungen in umliegende Krankenhäuser gebracht worden.

Der Täter und das Motiv

  • Über den Hintergrund der Tat in Uvalde war zunächst wenig bekannt. Die Ermittler hielten sich bedeckt.

  • Medienberichten zufolge soll der Schütze die bei der Tat verwendete Waffe vor rund einer Woche kurz nach seinem 18. Geburtstag gekauft haben. Ehemalige Schulkameraden ordneten dem Schützen laut CNN ein Instagram-Profil zu, auf dem vor wenigen Tagen ein Foto von zwei Gewehren gepostet worden war.

  • Das Verhalten des Schützen habe sich zuletzt verändert, zitierte die "Washington Post" einen Jugendfreund. Er habe bei seiner Mutter und manchmal bei seiner Großmutter gelebt und sich in letzter Zeit aggressiv verhalten.

Der Ort, die Schule

  • Uvalde ist eine kleine Stadt mit rund 16.000 Einwohnern, etwa 100 Kilometer von der Grenze zu Mexiko entfernt.

  • Die Volksschule unterrichtet die 2. bis 4. Schulstufe und hatte im vergangenen Schuljahr laut CNN 535 Schüler und Schülerinnen. Etwa 90 Prozent der Schüler sind lateinamerikanischer Herkunft und kommen großteils aus Arbeiterfamilien.

  • Donnerstag sollte der letzte Schultag vor der Sommerpause sein. Das aktuelle Schuljahr sei nun bereits vorzeitig beendet worden, hieß es von Verantwortlichen.

(Reuters/Red.)

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