Russland

Lawrow weist Spekulationen über Erkrankung Putins zurück

Putin und der Tisch. In diese Bilder von Mitte April wurde im Internet viel hineininterpretiert.
Putin und der Tisch. In diese Bilder von Mitte April wurde im Internet viel hineininterpretiert.via REUTERS
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Es gebe keine Anzeichen "für irgendeine Art von Krankheit oder Gebrechen“, sagt der russische Außenminister. Dem Präsidenten wurden bereits viele Krankheiten und Symptome aus der Ferne attestiert.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat Gerüchte über eine Erkrankung von Kremlchef Wladimir Putin dementiert. "Ich glaube nicht, dass vernünftige Menschen in dieser Person Anzeichen für irgendeine Art von Krankheit oder Gebrechen sehen können", sagte Lawrow am Sonntag auf eine entsprechende Frage des französischen Fernsehsenders TF1.

Putin, der im Oktober 70 Jahre alt wird, trete "jeden Tag" in der Öffentlichkeit auf. "Man kann ihn auf Bildschirmen sehen, seine Reden lesen und anhören", sagte Lawrow laut einer vom russischen Außenministerium veröffentlichten Stellungnahme. Putins Gesundheit und sein Privatleben sind in Russland ein Tabuthema und werden fast nie in der Öffentlichkeit diskutiert. In sozialen Medien wurdde Putins Gesundheit immer wieder Thema - ausgelöst durch Videos und Bilder, auf denen der russische Präsident angeblich schwer gezeichnet aussehen soll. So wurde etwa über ein Video im Internet diskutiert, in dem Putin, eine Tischplatte, an der er saß, mit einer Hand durchgehend umklammert hielt.

Keine Beweise, nur Mutmaßungen

Vor rund einer Woche meinte die ehemalige ukrainische Premierministerin, Julia Timoschenko, in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung": "Vergessen Sie all die Erzählungen über seine geistige Gesundheit! Da ist nichts dran, auch nichts an einer Krebserkrankung. Er denkt rational, hat eine Mission, die er sich selbst zurechtgelegt hat (...) Er will im Grunde unsere Wurzeln vernichten, er wird das bis zum Ende durchziehen. Ich glaube nicht an Friedensabkommen, die es bei Donbass und Krim belassen."

Anders mutmaßte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Generalmajor Kyrylo Budanow. Er erwartete Mitte Mai noch große Änderungen im Kreml. Seiner Ansicht nach sei ein Putsch gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin bereits im Gang. "Sie bewegen sich darauf zu, nichts wird sie stoppen." Zudem sei Putin schwer an Krebs erkrankt, behauptete er. Beweise für seine Behauptungen legte er nicht vor.

Putin, der seit mehr als zwei Jahrzehnten die Geschicke Russlands bestimmt, hatte am 24. Februar einen Militäreinsatz in der Ukraine angeordnet. Tausende Menschen wurden seitdem getötet und Millionen Ukrainer in die Flucht getrieben. Der Westen verhängte beispiellose Sanktionen gegen Russland.

(APA/AFP)

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