Black Monday

Wie Warren Buffett immer wieder auftrumpft

Investorenlegende Warren Buffett
Investorenlegende Warren BuffettAPA/AFP/JOHANNES EISELE
  • Drucken

Vielen Bitcoinern und Fondsmanagern ist der 91-jährige Starinvestor suspekt. Er hat jedoch der Welt gezeigt, wie Investieren geht.

Milliardäre werden gehasst – allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Tesla-Chef Elon Musk ist ins Visier von Linken und Gewerkschaftern geraten, Microsoft-Gründer Bill Gates steht im Dauerbeschuss von Verschwörungstheoretikern und Impfkritikern, Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat das Image eines gefühlskalten Machtmenschen.

Sogar Starinvestor Warren Buffett, der Eis essende und Cola trinkende 91-jährige Chef der Holding Berkshire Hathaway, der Milliarden von Dollar gespendet hat, ruft Kritiker auf den Plan. Bitcoin-Fans mögen ihn nicht, weil er den Wert der Kryptowährung mit null beziffert, und werfen ihm vor, in der Ära des billigen Geldes groß geworden zu sein, davon zu profitieren und deswegen keine Änderung zu wünschen. Investor Peter Thiel beschimpfte Buffett deswegen gar als „soziopathischen Opa aus Omaha“.

Auch mit der Fondsbranche hat sich Buffett angelegt. Er bot eine Wette an, dass der breit gefasste Aktienindex S&P 500 von 2007 bis 2016 besser abschneiden würde als ein beliebiger aktiv gemanagter Fonds. Ein Fondsmanager nahm die Wette an, schickte fünf Dachfonds ins Rennen – und verlor. Für den Durchschnittsinvestor, so meinte Buffett, sei es besser, gebührenarm in einen Index zu investieren als einer Fondsgesellschaft viel Geld zu bezahlen.

Doch nicht nur Fondsmanager und Bitcoiner betrachten den legendären Investor mit Skepsis. Auch kurzfristig sehr erfolgreiche Spekulanten bezweifeln mitunter, dass Buffetts langfristige Anlagestrategie – günstig bewertete Firmen zu kaufen, die vom Markt gerade links liegen gelassen werden, und gegebenenfalls Jahre zu warten, bis sie entdeckt werden – noch zeitgemäß ist. Hat Buffett nicht viel zu spät das Potenzial der Technologiewerte entdeckt? Und jetzt, als er es doch entdeckt hat, ist er nicht zu stark in Apple investiert? Sollte er nicht breiter streuen? Saß er nicht zu lang auf hohen Cash-Beständen? Und hat er die nicht jetzt, mitten in der Krise, viel zu früh wieder abgebaut?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.