Der Wirtschaftskammer-Chef hält an seiner Position fest und kontert Sozialminister Rauch: „All das ist unterstellend.“
Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer hat seine Kritik wiederholt, dass die Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine offenbar „nur mit einer Gehirnhälfte" gedacht wurden. Als Beispiel nennt er im „Kurier" den Ölhandel. „Das wird in großem Stil von Indien gekauft und landet - mit einem entsprechenden Aufschlag - über Umwege wieder in westlichen Industrieländern", meinte Mahrer.
Freilich, er „lehne den russischen Aggressionskrieg absolut ab, und ich bin überhaupt nicht gegen Sanktionen, dafür gibt es die Politik“, sagte er. Allerdings: „Wenn die USA und die Europäische Union seit November an Sanktionen arbeiten, warum wurde dann nicht auch seit November an einer Sicherstellung der Energieversorgung gearbeitet?“ Schon in der zweiten Kriegswoche hätten die heimischen Sozialpartner auf die Gefahr der Energie-Versorgung hingewiesen.
Kritik von Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) an seiner schon zuvor geäußerten Kritik an den Sanktionen weist er zurück. Er sei weder gegen die Sanktionen noch wolle er Russlands Präsident Wladimir Putin „den roten Teppich ausrollen", wie von Rauch ins Treffen geführt. „All das ist unterstellend. Wenn der Minister mit unwahren Behauptungen arbeitet, anstatt sich mit den massiven ökonomischen Folgen der Sanktionen zu beschäftigen, dann stiehlt er sich billig aus der Verantwortung", sagte Mahrer zum „Kurier“.
(Red./APA)