Schlagabtausch

"Das war’s für mich": Rauch zieht Konsequenz aus Twitter-Streit

Gesundheitsminister Rauch und Twitter - nicht ganz unproblematisch.
Gesundheitsminister Rauch und Twitter - nicht ganz unproblematisch.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) wollte auf Twitter das Quarantäne-Aus rechtfertigen, rastete dann aber völlig aus.

Die Quarantäne bei bzw. nach einer Infektion mit dem Coronavirus könnte fallen und durch Verkehrsbeschränkungen ersetzt werden. Das sieht jedenfalls ein mit vergangenem Montag datierter Entwurf vor, über den „Heute" und „Oe24" berichteten. Und der für Aufregung in den sozialen Netzwerken sorgt - sowie mit einem verärgerten Gesundheitsminister einhergeht.

Der Reihe nach: Dem Entwurf zufolge wäre man nach einer Infektion nicht mehr gezwungen, daheim zu bleiben, sondern man könnte sich mit Maske fast überall hin bewegen. Seitens des Gesundheitsministeriums hieß es dazu, das Aus für die Quarantäne sei noch nicht beschlossen, einen genauen Zeitplan für die Entscheidung gebe es noch nicht. Was es sehr wohl gibt: einen Streit auf Twitter samt gelöschter Tweets von Ressortchef Johannes Rauch (Grüne).

Rauch wollte das Vorgehen der Koalition bezüglich etwaiger Quarantäne-Änderungen auf dem Kurznachrichtendienst rechtfertigen. „Die Krux bei vorab 'Enthülltem': Noch ist nix fix. Wir erarbeiten mehrere Optionen“, schrieb er auf Twitter. Und versuchte, zu beruhigen: „Wie es mit der Absonderung weitergeht, ist noch offen. Klar ist jedenfalls: NIEMAND, der krank ist, muss arbeiten gehen. Klar ist auch: Covid-19 bleibt eine meldepflichtige Krankheit.“

Mehrere Twitter-User hakten nach und übten auch Kritik - was Rauch offensichtlich zu viel wurde: „Sie können gerne mich für 'von Sinnen' erklären, das halte ich aus“, antwortete er einmal. Einem anderen schrieb er: „Ich habe jetzt nicht die Zeit, die ganzen Studien von WHO, der Kommission und der diversen Forschungseinrichtungen dazu zu verlinken. Ich bin - ernsthaft - nicht ganz so bescheuert, wie viele mich hier halten...“, so der Minister. 

Schließlich hatte Rauch genug und kündigte an, spontane Diskussionen via Twitter künftig vermeiden und die Betreuung seines Accounts seinem Team zu überlassen: „1. Künftig wird nur noch mein Team twittern (jedenfalls zu Covid) , nach vorheriger penibler Quellenrecherche. 2. Alle die ich gekränkt, verschreckt, irritiert, verunsichert, wütend gemacht habe: sorry. 3. Das war's für mich mit spontantwitter“, hielt er fest - um darauf abermal etliche Reaktionen zu erhalten.

Zu viele, wie es scheint, denn mittlerweile ist der Tweet gelöscht worden. Screenshots davon kursieren aber noch:

(Red.)

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