Nach dem Rücktritt von Premier Draghi müssen Rechte und Linke in Windeseile Bündnisse schließen. Das ist nicht ganz einfach.
Urlaube werden storniert, Büros personell aufgestockt: Italiens Parteien rüsten sich für ihren allerersten Wahlkampf während der sonst so trägen Strand-Wochen rund um Ferragosto. Gewählt wird am 25. September: Präsident Sergio Mattarella wollte nach Mario Draghis Abgang den lähmenden Wettkampf der Kandidaten so kurz wie möglich halten. Denn auch Italien leidet unter der globalen Krise und braucht schnell eine handlungsfähige Regierung.
Es herrscht Hektik in den Parteizentralen. Mitten in der Sommerhitze müssen nun in Windeseile Bündnisse geschmiedet werden, und die sollten kohärent wirken. Unter Druck gerät deshalb das rechte Spektrum. Rein numerisch hätte eine Allianz aus dem zuletzt mitregierenden Mitte-rechts-Block (Forza Italia, Lega und christdemokratische Parteien) und den Fratelli d'Italia hohe Siegeschancen. Giorgia Melonis Ultranationalisten führen seit Monaten in Umfragen, schließlich waren sie zuletzt die einzige große Kraft der Opposition.