Hitze

Kein Ende der Waldbrände in Griechenland und Spanien

Ein Bild vom 23. Juli vom Feuer im Vatera-Ressort an der Küste auf der Insel Lesbos.
Ein Bild vom 23. Juli vom Feuer im Vatera-Ressort an der Küste auf der Insel Lesbos.APA/AFP/MANOLIS LAGOUTARIS
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Ein weiteres Dorf auf Lesbos wurde evakuiert. Große Sorge herrscht um Teneriffa - und die Hitze hält an.

Die gewaltigen Brände auf der Insel Lesbos und im Dadia-Nationalpark im Nordosten Griechenlands haben auch am Sonntag unkontrolliert weitergewütet. Auf Lesbos wurden am Mittag die Bewohner des Dorfes Vrisa auf der Südseite der Insel dazu aufgerufen, die Ortschaft zu verlassen. Mehrere Häuser und Autos fielen bereits den Flammen zum Opfer. Auch in Spanien brannte es weiter, Sorgen bereitete ein Feuer auf Teneriffa.

Die Rauchentwicklung auf Lesbos war so stark, dass sie vom Weltall aus zu sehen war. Das teilte das europäische Erdbeobachtungssystem Copernicus auf Twitter mit und postete ein entsprechendes Satellitenbild.

Brand im Dadia-Nationalpark

Im Nordosten Griechenlands verbrannten unterdessen unzählige Hektar des Dadia-Nationalparks. Militär und Forstarbeiter bemühten sich am Sonntag, Schneisen in die Pinienwälder zu schlagen und dadurch die weitere Ausbreitung der Flammen zu verhindern. Auch die Löscharbeiten am Boden und in der Luft wurden fortgesetzt. Zwischenzeitlich waren mehr als 320 Feuerwehrleute mit 68 Löschzügen im Einsatz.

Binnen 24 Stunden wurden in ganz Griechenland 141 Brände registriert, wie die Feuerwehr mitteilte. Landesweit sollen dem Zivilschutz zufolge aktuell so gut wie alle verfügbaren Löschhubschrauber und -flugzeuge im Einsatz sein. Unter anderem brannte ein Umspannwerk der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft in der Nähe der Stadt Larisa in Thessalien. Auch am westlichen Rand der Hauptstadt Athen musst wieder gelöscht werden.

Für Montag schätzt die Feuerwehr die Brandgefahr weiterhin als hoch bis sehr hoch ein. Meteorologen kündigten für die kommenden Tage bis Anfang August hohe Temperaturen von bis zu 40 Grad und Trockenheit an.

Waldbrand-Serie in Spanien nimmt kein Ende

Trotz einer Entspannung der Lage in den vergangenen Tagen nimmt die Serie der Waldbrände in Spanien noch kein Ende. Auf der bei Touristen beliebten Kanaren-Insel Teneriffa hätten die Flammen bereits mehr als 2150 Hektar zerstört, sagte Regionalpräsident Ángel Víctor Torres am späten Samstagabend. 585 Bewohner von La Guancha und von vier weiteren Gemeinden im Norden der Insel seien in Sicherheit gebracht worden. Zahlreiche ausländische Wandertouristen seien am nahe gelegenen Nationalpark Teide vor den Flammen gewarnt worden.

Bei der Bekämpfung der Flammen hätten die rund 150 Einsatzkräfte zuletzt auch dank höherer Luftfeuchtigkeit und schwächerer Winde große Fortschritte gemacht. Der für Sonntag und Montag angekündigte Temperaturanstieg auf bis zu 38 Grad mache aber Sorge. "Wir müssen das Feuer daher so schnell wie möglich löschen", sagte Torres.

Alle Waldbrände in Spanien waren inzwischen gelöscht oder weitgehend unter Kontrolle - bis auf den Brand auf Teneriffa und zwei Feuer, die am Samstag in Yunquera nordöstlich von Madrid sowie in Olmeda del Rey südöstlich der Hauptstadt ausgebrochen waren und am Sonntag von insgesamt 235 Einsatzkräften bekämpft wurden.

Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre und starken Winden hatte die Hitze nach Angaben des Wetterdienstes Aemet den Ausbruch und die Ausbreitung vieler Brände begünstigt. 2022 ist für Spanien bereits das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. In den ersten knapp sieben Monaten des Jahres zerstörten die Flammen rund 200.000 Hektar.

(APA)

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