Immobilien

"Kreditferien" in Polen kosten Banken 4,2 Milliarden Euro

Wegen stark gestiegener Zinsen bis Ende 2023 dürfen Hausbesitzerinnen und -besitzer Kreditraten achtmal aussetzen. Den Banken kommt das der polnischen Regierung zufolge teuer.

Das Aussetzen von Kreditraten für polnische Haus- und Wohnungskäuferinnen und -käufer wird den Bankensektor nach Regierungsschätzungen mit 20 Milliarden Zloty (etwa 4,24 Milliarden Euro) belasten. Trotzdem brauche man die Banken nicht zu bemitleiden, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Dienstag in Warschau. „Sie sind sehr profitabel.“ 

Wegen stark gestiegener Zinsen dürfen Besitzende von kreditfinanzierten Häusern und Wohnungen in Polen die monatliche Ratenzahlung bis Ende 2023 achtmal aussetzen. Am vergangenen Freitag und Samstag hatten Kreditnehmerinnen und -nehmer die Banken gestürmt, um die sogenannten Kreditferien gleich für August in Anspruch zu nehmen. Bislang sei eine halbe Million Anträge eingegangen, sagte Morawiecki der Agentur PAP zufolge.

Schätzungsweise zwei Millionen Familien in Polen haben ihre Immobilie mit Hypothekenkrediten finanziert. Die Zinsen sind meist variabel und hängen vom Leitzins ab, der gestiegen ist. Die deutsche Commerzbank erwartet, dass die Kreditferien ihrer polnischen Kundinnen und Kunden sie bis 2023 mit 210 bis 290 Millionen Euro belasten werden.

(APA)

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