Als bekannt wurde, dass der streitbare Investor Paul Singer bei PayPal und Pinterest eingestiegen ist, schnellten beide Aktien in die Höhe.
Warren Buffett soll einmal gesagt haben, er investiere ausschließlich in Unternehmen, die auch von einem Idioten geführt werden könnten. Denn genau das werde irgendwann passieren.
Paul Singer sieht das anders: Er investiert mit seinem Elliott-Hedgefonds in angeschlagene Firmen und macht dann Druck auf das Management, Änderungen vorzunehmen, die den Shareholder-Value steigern. Die anderen Aktionäre wissen solchen Aktivismus zu schätzen. Wenn bekannt wird, dass Elliott bei einem Konzern eingestiegen ist, schnellt dessen Aktie meist in die Höhe.
Auch Staaten setzt Singer bisweilen ganz schön zu: So kaufte er 2001 argentinische Staatsanleihen zu billigen Preisen, wollte sich dann partout nicht mit dem in die Pleite geschlitterten Land auf eine geringere Rückzahlung einigen und ließ 2012 sogar ein Kriegsschiff der argentinischen Marine beschlagnahmen. Die damalige Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner bezeichnete den Hedgefonds als „Aasgeier“, bevor man sich nach Jahren dann doch einigte.
Als vorige Woche bekannt wurde, dass Elliott Anteile am Zahlungsdienstleister PayPal und am sozialen Netzwerk Pinterest erworben hatte, schnellten die Aktien der Unternehmen in die Höhe. Beide Firmen haben seit geraumer Zeit mit Problemen zu kämpfen. Die PayPal-Aktie hatte extrem stark vom Trend zum Onlineshopping und -bezahlen während der Corona-Lockdowns profitiert.
Doch dann tauchten Probleme auf. Die Entkopplung von der einstigen Mutter eBay wirkte sich negativer aus als gedacht, zudem stellte sich heraus, dass PayPal für die Zeit nach der Pandemie keine wirklich überzeugenden Wachstumskonzepte hatte. Der Aktienkurs, der sich infolge der Pandemie verdreifacht hatte, fiel wieder auf das Niveau der Zeit davor. Pinterest hat mit Nutzerschwund zu kämpfen und schreibt Verluste, die Aktie hat auf Sicht von einem Jahr fast zwei Drittel ihres Werts eingebüßt.