In den USA soll es erstmals eine Preisregulierung für Arzneimittel geben. Das könnte Innovationen hemmen. Auch die Preise in Europa könnten deshalb steigen, warnt IHS-Ökonom Thomas Czypionka.
Die Pharmalobby hat viel zu sagen in den USA. Die Industrie ist politisch bestens vernetzt, ist einer der größten Spender von beiden großen Parteien – der Republikaner sowie der Demokraten. In der Vergangenheit hat sich das großzügige Engagement in die amerikanische Politik bestens rentiert. Die USA haben weltweit die höchsten Medikamentenausgaben pro Kopf, nirgendwo sonst auf der Welt wird so viel verschrieben wie im Land der vermeintlich unbegrenzten Möglichkeiten.
Rein wirtschaftlich hatten vergangene US-Regierungen allen Grund, die Pharmaindustrie zu hofieren, 2021 wurde mit verschreibungspflichtigen Generika und Originalpräparaten weltweit fast eine Billion US-Dollar umgesetzt. Mit einem Marktvolumen von mehr als 500 Milliarden Dollar sind die USA mit Abstand der bedeutendste Pharmamarkt. Sechs der zehn weltweit größten Pharmaunternehmen haben ihren Sitz in den Vereinigten Staaten.