Geldpolitik

EZB-Direktor warnt vor Rezession

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Womöglich müssten die Zinsen weiter steigen, sagte EZB-Direktor Fabio Panetta mit Blick auf die anstehende Ratssitzung der Europäischen Zentralbank. Doch die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen erforderten es, dass die Notenbank dabei Vorsicht walten lasse.

Angesichts der eingetrübten Konjunkturaussichten ist laut EZB-Direktor Fabio Panetta Umsicht beim Festlegen des Leitzinskurses gefragt. Womöglich müssten die Zinsen weiter steigen, sagte der Italiener am Dienstag mit Blick auf die am 8. September anstehende Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Doch die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen erforderten es, dass die Notenbank dabei Vorsicht walten lasse.

"Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession steigt", fügte Panetta bei einer Veranstaltung an der Universität Bocconi in Mailand hinzu. Zugleich werde der hohe Inflationsdruck im Falle einer solchen Konjunkturschwäche auch gedämpft.

Gebremst von der Gaskrise und hoher Inflation ist die Wirtschaft der Eurozone im August bereits den zweiten Monat in Folge geschrumpft, wie aus dem Einkaufsmanagerindex des Finanzdienstleister S&P Global hervorgeht. Nach Ansicht vieler Experten wird eine Rezession im Winterhalbjahr immer wahrscheinlicher.

Die EZB hat die Zinswende im vorigen Monat mit einer überraschend kräftigen Anhebung um einen halben Punkt auf 0,50 Prozent eingeleitet - die erste Erhöhung des geldpolitischen Schlüsselsatzes seit elf Jahren. Investoren rechnen damit, dass nächsten Monat ein zweiter großer Zinsschritt ansteht. Denn in der Eurozone eilt die Inflation von Rekord zu Rekord. Angetrieben durch hohe Energie- und Lebensmittelpreise infolge des Ukraine-Kriegs lag die Teuerung im Juli bei 8,9 Prozent.

(APA)

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