Online-Shopping

AK warnt: Vermeintliche Online-Schnäppchen aus Übersee können teuer werden

APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
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Heuer wandten sich bereits 228 Betroffene an die Arbeiterkammer Oberösterreich, weil sie die bei Versendern aus Übersee bestellte Ware gar nicht oder mangelhaft erhalten haben.

Ein vermeintlich günstiges Angebot aus dem Internet kann ganz schön teuer werden, vor allem, wenn die Händler in Übersee sitzen. Heuer wandten sich bereits 228 Betroffene an die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ), weil sie die bei Versendern aus Übersee bestellte Ware gar nicht oder mangelhaft erhalten haben. Die AK rät in einer Presseaussendung am Mittwoch, immer auf das innerhalb der EU verpflichtend vorgeschriebene Impressum zu achten und nicht im Voraus zu zahlen.

Die meisten Konsumentenschutzbestimmungen gelten nur im EU-Raum, deshalb bleiben Käuferinnen und Käufer bei Anbietern außerhalb der EU meist auf ihrem Schaden sitzen oder müssen für berechtigte Reklamationen zusätzlich zahlen. Denn die Rechtsdurchsetzung im EU-Ausland ist extrem schwer.

Domain sagt nichts über Firmensitz aus

Oft ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, dass es sich bei der Website mit den Schnäppchen um einen Anbieter aus Übersee handelt, der Vertrag etwa mit einem Shop aus Asien geschlossen wird. Die Seiten sind professionell gestaltet, die Bestellung kann auf Deutsch aufgegeben werden und die Domain endet auf ".at" oder ".de" - das sagt aber nichts über den Firmensitz aus.

Die Konsumentenschützer raten, auf das Impressum mit Namen, Firma, Kontaktadresse, E-Mail-Adresse und unmittelbarer Kontaktmöglichkeit wie Telefon- oder Faxnummer zu achten. Fehlen diese Angaben oder seien nur eine Mailadresse oder ein Postfach angegeben, sei es besser, die Finger davon zu lassen, denn man wisse dann nicht, mit wem der Vertrag abgeschlossen werde, so die Empfehlung der Konsumentenschützer. Auch bei fehlenden Informationen über das Widerrufsrecht sei Vorsicht geboten. Kunden erfahren so nicht, wem gegenüber sie den Widerruf erklären sollen und an wen die Ware zurückzuschicken ist. Auch Gewährleistungsansprüche können nicht geltend gemacht werden.

Reklamation kann teuer werden

Häufig entspricht die Ware nicht den europäischen Qualitätsvorstellungen und Größen. Und eine Reklamation kann richtig teuer werden. Denn die Rücksendung ist meist kostenpflichtig und die Kosten dafür übersteigen in der Praxis oft den Preis der Ware. So habe vor kurzem ein junger Vater den AK-Experten geschildert, dass er eine Jacke um knapp 20 Euro für seine kleine Tochter bestellt hatte. Da die aus China gelieferte Ware nicht passte, reklamierte er und erhielt vom Unternehmen die Antwort, dass er die Bestellung zurücksenden kann; aber auf eigene Kosten, was mehr als 20 Euro ausgemacht hätte.

Bei unbekannten Unternehmen soll niemals im Voraus gezahlt werden. Im schlimmsten Fall gibt es keine Ware und das Geld ist verloren. Beim Einkauf in Nicht-EU-Ländern fallen Importnebenkosten wie Versandspesen, Zollgebühren, Einfuhrumsatzsteuern und Sonderabgaben an. Ein günstiges Produkt könne damit empfindlich teurer werden, warnt die AK OÖ.

Auch wenn die Ware möglicherweise beim Zoll abgefangen werde, könne das teuer werden; entweder, weil Gebühren und Abgaben entrichtet werden müssen oder gefälschte Markenware beschlagnahmt wurde.

Shopping im niedergelassenen Fachhandel oder bei Internethändlern aus dem EU-Raum sei zwar etwas teurer, bei Reklamationen oder Rücktritt habe man aber bessere Karten, gab die AK OÖ zu bedenken.

(APA)

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