Salzburger Festspiele

Klavier? Zur Harfe singt es sich ebenso gut

Die Sopranistin Diana Damrau und der Harfenvirtuose Xavier de Maistre begeisterten im Haus für Mozart.

Schwebte Claude Debussy ursprünglich die Harfe als Begleitinstrument für seine beiden Liedvertonungen von Paul Verlaines Gedicht „Clair de lune“ vor, ehe er sich doch für das übliche Klavier entschied? Dafür gäbe es eine Reihe von Argumenten, wie sich dem Programmheft des Liederabends von Diana Damrau entnehmen ließ. Tatsächlich brachte sie nicht einen Pianisten mit aufs Podium, sondern einen Harfenisten. Und was für einen! Nämlich den einstigen Soloharfenisten der Wiener Philharmoniker Xavier de Maistre, der sich längst auf seine internationale Solokarriere konzentriert und mittlerweile in eine Reihe mit den Berühmtesten seines Fachs gestellt wird, etwa mit Nicanor Zabaleta.

Von Schubert bis Debussy reichte die Auswahl, mit der sich die beiden in Salzburg präsentierten. Da konnte „Claire de lune“ nicht fehlen. Und zwar sowohl in Gestalt der späteren Liedkomposition, zu der sich Debussy durch diesen Verlaine-Text anregen ließ, als auch des dritten Satzes seines populären Klavierzyklus „Suite bergamasque“ – hier eben in einer von de Maistre mit atemberaubender Brillanz und Luzidität gemeisterten Transkription für Harfe. Noch ein zweites Solostück steuerte er an diesem Abend bei: Gabriel Faurés Des-Dur-Impromptu op. 86/6, ein Originalwerk für Harfe. Auch hier kam man aus dem Staunen nicht heraus, was dieser Virtuose seinem kostbaren Instrument an Klangvaleurs zu entlocken wusste. Atemberaubend.

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