Die Befürworter des EU-Austritts haben den Wählern weniger Migration und höhere Löhne versprochen. Beides ist nicht eingetreten – und das scheint den Briten nichts auszumachen.
Wer die Kampagne um den EU-Austritt Großbritanniens im Vorfeld des Brexit-Referendums im Juni 2016 mitverfolgt hat, weiß, dass die Migration ein Lieblingsthema der Europagegner war. So zählte die Drohung mit einer Einwanderungswelle aus der Türkei zum Standardrepertoire der Brexit-Befürworter. Im Gegenzug versprachen sie im Fall des EU-Austritts sinkende Einwanderungszahlen und höhere Löhne für die einheimische Bevölkerung.
Gut zweieinhalb Jahre nach dem Vollzug des Brexit zeigt sich, dass beide Versprechen nicht eingehalten wurden – die Einwanderung findet nach wie vor statt, während bei den Löhnen kein breiter Auftrieb zu erkennen ist. Doch überraschenderweise scheint dies den Briten nichts auszumachen. Anders ausgedrückt: Der EU-Austritt hat einen massiven Austausch der eingewanderten Bevölkerung eingeleitet. Und diese neue Zusammensetzung ist den Briten im Großen und Ganzen recht.