Die Vorarlbergerin Sevgi Nurten in der offenen Halle des Islamischen Friedhofs in Altach. Regelmäßig besucht sie das Grab ihres Vaters.
Islamischer Friedhof

Im Ländle in Richtung Mekka

Vor zehn Jahren wurde der Islamische Friedhof in Altach nach einem langen Vorbereitungsprozess eröffnet. Mehr als 110 Menschen haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Wenn Sevgi Nurten den Friedhof, und schließlich das Grab ihres Vaters aufsucht, dann immer mit einer inneren positiven Haltung, das sei ihr wichtig. Sie komme mit Geschichten aus ihrem Alltag, mit Neuigkeiten aus der Familie und aus der Welt, mit Gebeten. Die Toten nehmen weiterhin Anteil am Leben der Lebenden, davon ist Nurten überzeugt: „Und ich möchte nicht traurig sein, nicht weinen am Fuße des Grabes.“

Nur ein Mal habe sie sich nicht beherrschen können, als sie nämlich direkt nach ihrer Abschlussprüfung hierherkam, mit dem Zeugnis in der Hand. Die Tränen habe sie nicht zurückhalten können, nicht die Trauer darüber, dass der Vater diesen besonderen Tag nicht miterleben konnte. Er starb zwei Wochen vor der Prüfung, sagt Nurten, und er wäre stolz gewesen auf die Tochter, die mit 32 Jahren beschlossen hat, beruflich umzusatteln und eine Kochlehre anzufangen. Dem Vater sei die Weiterbildung immer wichtig gewesen.

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