Raumfahrt

Auch der zweite Startversuch für die US-Riesenmondrakete klappt nicht

Die Augen vieler Raumfahrt-Fans richten sich seit Montag auf Cape Caneveral in den USA.
Die Augen vieler Raumfahrt-Fans richten sich seit Montag auf Cape Caneveral in den USA.APA/AFP/GETTY IMAGES/Kevin Diets
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Um 20.17 Uhr sollte die Rakete samt Artemis-1-Mission abheben. Doch ein Problem mit einem Treibstofftank sorgte für eine weitere Verschiebung des Starttermins.

Wegen eines Treibstofflecks verzögert sich der Start der neuen Artemis-Mondrakete um einige Wochen. Nach Auswertung der Fehlerdaten hat die NASA entschieden, dass das Wasserstoffleck zu kompliziert und zeitaufwändig sei, um die Fehlersuche und -behebung auf der Startrampe abzuschließen. Mike Sarafin, Leiter der Artemis-Mission bei der NASA, sagte am Samstag (Ortszeit), dass die Behebung des jüngsten technischen Problems "mehrere Wochen Arbeit" in Anspruch nehmen würden.

Die Verzögerung bedeute, dass ein erneuter Versuch frühestens in der nächsten Startperiode vom 19. bis 30. September oder in einem späteren Zeitfenster im Oktober möglich sei, erklärte der stellvertretende NASA-Administrator Jim Free gegenüber Reportern. Durch die Verschiebung müsse die Rakete zurück in ihr Montagegebäude gerollt werden.

"Starten erst, wenn alles passt“ 

NASA-Chef Bill Nelson hatte zuvor gesagt, dass ein Rollback den nächsten Startversuch mindestens bis Mitte Oktober verschieben würde, unter anderem um einen Terminkonflikt mit der nachfolgenden Besatzung der Internationalen Raumstation zu vermeiden. Verspätungen und Fehlfunktionen am Starttag sind in der Raumfahrt nicht ungewöhnlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Start an einem beliebigen Tag aus irgendeinem Grund, einschließlich schlechtem Wetters, abgebrochen wird, liegt im Durchschnitt bei eins zu drei. "Wir starten erst, wenn alles in Ordnung ist. Das ist die Standardprozedur und so wird es auch bleiben", sagte Nelson auf der Pressekonferenz.

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte am Samstag das zweite Mal in fünf Tagen einen Countdown für den unbenannten Mondflug abgebrochen. Den Technikern gelang es nicht rechtzeitig, ein Leck beim flüssigen Wasserstoff unter Kontrolle zu bringen, der als Treibstoff in die Tanks der neuen Schwerlastrakete "Space Launch System" (SLS) gepumpt wurde. Die Rückschläge in letzter Minute auf der Startrampe kamen am Ende eines Entwicklungsprogramms, das mehr als ein Jahrzehnt andauert, mit jahrelangen Verzögerungen und Kostenüberschreitungen in Milliardenhöhe in Bezug auf die jeweiligen SLS- und Orion-Verträge der NASA mit Boeing Co und Lockheed Martin Corp.

2025 sollen wieder Menschen auf dem Mond landen

Ein halbes Jahrhundert nach der letzten Apollo-Mission soll im Rahmen der Mission "Artemis I" das neue Crew-Raumschiff Orion mit einem unbemannten Flug getestet werden. Nach dem Start soll die Orion-Kapsel rund 90 Minuten später die Erdumlaufbahn verlassen. Danach soll Orion bis auf knapp 100 Kilometer an die Mondoberfläche heranfliegen und bei der Rückkehr im Pazifik wassern. Wenn das Vorhaben gelingt, sollen 2024 bei der Nachfolgemission "Artemis II" erstmals wieder Astronauten um den Mond fliegen. Frühestens 2025 sollen mit "Artemis III" wieder Menschen auf dem Mond landen.

(APA/AFP)

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