Inflation und Löhne

Industrie ruft nach „fairer“ Lohnrunde

Die Presse/Clemens Fabry
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Die Metalltechnische Industrie verbuchte 2021 Rekordzuwächse. Doch die Aussichten trüben sich ein, sagt Arbeitgeber-Sprecher Knill und fordert einen „nationalen Schulterschluss“ für die Lohnrunde.

Vor der Herbstlohnrunde der Metaller dämpfen Industrievertreter die Erwartungen. Zwar habe die Branche die durch die Pandemie bedingten Rückgänge wieder wettmachen können. „Die ersten fünf Monate des Jahres sind sehr gut gelaufen“, sagte Christian Knill, Obmann des Fachverbands der Metalltechnischen Industrie und Sprecher der Metaller-Arbeitgeber, am Dienstag. Nun aber zeigten sich die negativen Folgen der geopolitischen Entwicklungen.

Die Herbstlohnrunde der Metaller startet am 19. September. Da übergibt die Gewerkschaft den Arbeitgebern ihre Lohnforderung. Sie hat bereits angekündigt, dass für sie ein Abschluss unter der Inflationsrate nicht infrage kommt. Die Gewerkschaft geht für die zurückliegenden zwölf Monate von einer durchschnittlichen Teuerung um 6,3 Prozent aus, die Arbeitgeber von 6,2 Prozent. Arbeitgeber-Vertreter Knill sagte aber, am Inflationswert würden die Verhandlungen nicht scheitern.

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