Leitartikel

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SOMMERMINISTERRAT IN MAUERBACH
SOMMERMINISTERRAT IN MAUERBACHAPA/GEORG HOCHMUTH
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Es ist richtig, wenn die Politik einzelne Spitzen der Teuerung dämpft. Die zum Teil entstehende Überförderung ist jedoch Stimmenkauf mit geborgtem Geld.

Am Mittwoch soll die Stromrechnungsbremse im Ministerrat beschlossen werden. Grundsätzlich handelt es sich dabei um einen sinnvollen Gedanken. So wurde aufgrund des aktuellen Strommarktsystems auch Strom aus erneuerbaren Anlagen so teuer wie jener aus Gaskraftwerken. Wenn der Staat den dabei erzielten Sondergewinn von den mehrheitlich staatlichen Energieversorgern in Form von Dividenden abzieht, ist es recht und billig, wenn die Stromkunden ihr Geld auch zurückerhalten.

Die Umsetzung der Bremse zeigt jedoch wieder einmal, dass gut Gemeintes selten gut wird. Denn der Ursprungsgedanke war, dass jeder Kunde 80 Prozent seines individuellen Stromverbrauches vergünstigt erhält. Das sollte entlasten, gleichzeitig aber zum Sparen animieren. Mit der jetzigen Rasenmäher-Methode erhält jedoch jeder 2900 Kilowattstunden zum vergünstigten Tarif. Manch ein Single-Haushalt wird nur bei regelmäßiger Nutzung der Privatsauna auf diesen Verbrauch kommen, während größere Familien schnell darüber liegen dürften.

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