Iran

Angehörige von Geiseln im Iran schreiben Brandbrief an EU

IMAGO/ZUMA Wire
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Mehr als ein Dutzend Europäer sitzt ungerechtfertigt in iranischer Haft. Ihre Verwandten werfen EU-Außenbeauftragten Borrell vor, nicht genug für deren Freilassung zu tun.

Angehörige von europäischen Gefangenen, die der Iran seit Jahren nach dubiosen Justizverfahren wie Geiseln festhält, beschweren sich in einem offenen Brief an den EU-Außenbeauftragten, Josep Borrell, bitter über die Untätigkeit der EU. Die Union scheine diese Verbrechen des iranischen Regimes zu ignorieren, heißt es im Schreiben, das der „Presse“ vorliegt.

Zu den Unterzeichnerinnen zählt Harika Ghaderi. Ihr Mann, ein IT-Fachmann aus Wien, ist im Jänner 2016 auf dem Teheraner Flughafen verhaftet worden. Ein Gericht verurteilte ihn wegen fadenscheiniger Spionagevorwürfen zu zehn Jahren Haft. Der österreichisch-iranische Doppelstaatsbürger leidet an einem Tumor. Mit ihm in einer Massenzelle sitzt der iranisch-schwedische Wissenschaftler Ahmadreza Djalali, der in ständiger Angst vor der Hinrichtung lebt. Die Wärter haben ihn schon einmal in den Todestrakt geführt und dann wieder zurückgebracht. Seine Frau hat den Brief an Borrell auch unterschrieben – ebenso wie die Schwester des seit zwei Jahren inhaftierten Franzosen Benjamin Brière und die Tochter des deutschen Staatsbürgers Jamshid Sharmahd, den iranische Agenten Ende Juli 2020 aus Dubai nach Teheran verschleppt haben. Sharmahd wird zur Last gelegt, in einen Anschlag auf eine Moschee in Shiraz verwickelt zu sein. Seine Familie bestreitet das vehement.

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