Erst sagte Peter Simonischek seine Rolle im Film „Lieber Kurt“ ab. Dann faszinierte ihn Til Schweigers Arbeitsweise. Auch im Vergleich zu Axel Corti.
Til Schweiger hat einen neuen Film gedreht, die Adaption eines Romans von Sarah Kuttner: „Lieber Kurt“, gerade in Österreichs Kinos angelaufen, handelt vom Tod eines kleinen Buben, der in einer Patchwork-Familie, die sich eben in Oranienburg eingerichtet hat, zu schlimmen seelischen Verwerfungen führt. Der von Schweiger selbst gespielte Vater, die Titelfigur, verfällt nach dem bitteren Unglück in tiefe Trauer. Auch seine neue Freundin Lena (Franziska Machens, oft am Deutschen Theater Berlin zu sehen) tut sich nicht leicht damit, die Tragödie zu verwinden und ihrem Partner emotionalen Beistand zu leisten. Die Beziehung wird vom Schicksalsschlag auf eine harte Probe gestellt. Den Großvater Wolfgang, der nicht zuletzt der Stiefmutter des toten Kindes zu einer zuversichtlichen Perspektive verhilft, spielt in Schweigers Film der gebürtige Grazer Peter Simonischek. „Die Presse“ sprach mit ihm über die unterschiedlichen Regie-Zugänge, die ihm im Laufe seiner Karriere begegnet sind, über sein Leben zwischen den Film- und Theaterwelten – und über seine Paraderolle als „Frosch“ in der Staatsopern-„Fledermaus“.
Die Presse: Wie darf man sich denn vorstellen, dass es zu einem solchen Film-Engagement kommt?