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Labour-Parteitag in Liverpool: „Das ist ein Labour-Moment“

Britain's Labour Party annual conference in Liverpool
Britain's Labour Party annual conference in LiverpoolREUTERS
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Die britische Oppositionspartei, die derzeit in Liverpool ihren Parteitag abhält, hat Aufwind wie seit Jahren nicht mehr. Die tiefe Krise der Tories kann Labour für sich nutzen.

In diesen Tagen weht ein Hauch von 1997 durch die britische Politiklandschaft. Auf jenes Jahr blicken viele Linke nostalgisch zurück: Die Labour-Partei unter dem Vorsitz von Tony Blair gewann einen Erdrutschsieg, nach achtzehn Jahren der Tory-Vorherrschaft war endlich wieder die Sozialdemokratie an der Macht.
Ein bisschen so fühlt es sich auch heute an. Die Labour-Partei ist auf dem Vormarsch, sie liegt in Umfragen mit einem Vorsprung von 17 Prozentpunkten meilenweit vor den Tories. Derweil schneidet die Tory-Partei eine zunehmend unglückliche Figur. Premierministerin Liz Truss kämpft gegen eine wachsende interne Opposition an, und ihre Wirtschaftspolitik stößt die Finanzmärkte vor den Kopf. Während Brexit-Britannien von einer Krise zur nächsten hinkt, präsentiert sich Labour mit zunehmendem Selbstbewusstsein als künftige Regierungspartei, wenn auch die nächsten Wahlen erst 2024 abgehalten werden dürften.


Begleitet von tosendem Applaus schritt Keir Starmer am Dienstag ans Rednerpult im Konferenzzentrum von Liverpool, wo die Partei ihre Jahreskonferenz abhält. Der Parteichef stellte eine Liste von Plänen vor, um das Land auf Vordermann zu bringen: Investitionen in grüne Energie, mehr Unterstützung für den kriselnden Gesundheitsdienst NHS, zusätzliche Hilfe für den Erwerb von Eigentumswohnungen, höhere Löhne für alle. Aber er warnte auch vor überzogenen Erwartungen, indem er sich zur fiskalpolitischen Verantwortung verpflichtete: Manche Pläne würden nicht so schnell umgesetzt werden können wie gewünscht: „Wir werden nur Geld für Investitionen aufnehmen, wenn es im langfristigen Interesse des Landes liegt“, sagte Starmer.

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