Der deutsch-iranische Politikanalyst Ali Fathollah-Nejad konstatiert einen „revolutionären Aufstand“ im Iran, der von einer so breiten gesellschaftlichen Basis wie nie getragen wird.
Die Presse: Die iranischen Behörden drosseln das Internet und den Mobilfunk, ausländische Journalisten dürfen nicht einreisen. Es ist schwierig, Einblick ins Land zu bekommen. Was passiert da gerade im Iran?
Ali Fathollah-Nejad: Trotz dieser Situation bekommen wir jeden Tag Videos aus dem Iran zugespielt, die es ermöglichen, ein gesamtes Bild zu zeichnen. Wir sind jetzt in der fünften Woche der Proteste, die man mittlerweile einen revolutionären Aufstand nennen müsste. Trotz des harten Eingreifens des Sicherheitsapparats – auch mit scharfer Munition – erleben wir eine erstaunliche Hartnäckigkeit und Courage vonseiten der Demonstrierenden.