Wettbewerb

Ende der Regulierung: Wird das Internet jetzt besser oder nur teurer?

 Gerade am Land könnten viele kleine Anbieter gezwungen sein, aufzugeben – oder die Preise kräftig zu erhöhen.
Gerade am Land könnten viele kleine Anbieter gezwungen sein, aufzugeben – oder die Preise kräftig zu erhöhen.Getty Images
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Die Telekom Austria muss ihr Netz nicht mehr mit kleinen Anbietern teilen. Stirbt nun der Wettbewerb am Land? Oder bringt der Schritt bessere Netze und Angebote?

Wien. Das Wirken des Telekom-Regulators RTR bleibt oft im Verborgenen. Für die jüngste Entscheidung der Behörde gilt das nicht; sie hat ein regelrechtes Beben unter den Internetanbietern ausgelöst. Denn der Regulator wagt dabei ein Experiment. Erstmals seit der Liberalisierung Ende der 1990er-Jahre entlässt er den ehemaligen Monopolisten Telekom Austria (A1) aus der Regulierung. Zur Erinnerung: Als früherer Staatsbetrieb gehörte der Telekom lange Zeit quasi die gesamte Internet-Infrastruktur im Land. Um Wettbewerb zu ermöglichen, war der Konzern angehalten, auch anderen Anbietern die Nutzung seiner Netze zu ermöglichen.
Diese Ära ist vorbei. Nach dem jüngsten Bescheid des Regulators ist die Telekom nicht länger marktbeherrschend und muss seine Infrastruktur nicht mehr zu regulierten Preisen an die Konkurrenz vermieten. Gerade am Land, wo oft das Lagerhaus oder andere lokale Anbieter das Internet auf den Telekom-Leitungen zu den Haushalten bringen, dürfte das zu einem größeren Umsturz am Markt führen.

Zwar lässt die Telekom weiter auch Mitbewerber in ihr Netz, allerdings zu neuen Konditionen. Kleine Internetprovider berichten bis zu 30 Prozent höheren Kosten. Diese müssten sie an die Kunden weitergegeben – oder eben vom Markt verschwinden. Die Telekom selbst sieht das anders. „Die Verträge wurden auf partnerschaftlicher Basis verhandelt und eröffnen dem ganzen Markt die Chance, weiter zu wachsen“, heißt es.

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