Coronavirus

Gesundheitsministerium baut Corona-Abwassermonitoring aus

Künftig werden 48 statt bisher 24 Kläranlagen untersucht. Damit möchte man einen besseren Überblick über das aktuelle Infektionsgeschehen und Mutationen zu erhalten.

Das nationale Sars-CoV-2 Abwassermonitoring wird ausgebaut. In Zukunft werden 48 statt den bisher 24 Kläranlagen untersucht, gab das Gesundheitsministerium am Dienstag bekannt. Kritik kam im Sommer vom Virologen Andreas Bergthaler, dass nach dem Reduzieren der PCR-Tests auch das Überprüfen von Kläranlagenproben auf Corona durch das Auslaufen des Schulstandortmonitorings zurückgefahren wurde. Der Ausbau erfolgt nun in den kommenden Wochen bzw. Monaten.

Im Rahmen des Schulstandortmonitorings wurden über das Schuljahr hinweg österreichweit aus mehr als 100 Kläranlagen mit Schulen im Einzugsgebiet zweimal pro Woche Proben entnommen, um einen Überblick über das lokale Infektionsgeschehen bzw. Mutationen zu erhalten. Nach dem Auslaufen dieser Schiene mit Ende des Schuljahres ging nur das nationale Abwassermonitoring des Gesundheitsministeriums weiter, das bisher die 24 größten Kläranlagen Österreichs umfasste.

59 Prozent der Bevölkerung abgedeckt

Damit konnte die Virusausscheidung von rund 52 Prozent der österreichischen Bevölkerung abgebildet werden. In Zukunft werden 59 Prozent der österreichischen Bevölkerung durch das Abwassermonitoring abgedeckt. Dem Ministerium zufolge ermöglicht dieser Ausbau auf 48 Kläranlagen eine feinere Untergliederung und Aufschlüsselung der Regionen innerhalb Österreichs. Damit können regionale Unterschiede noch genauer erkannt werden.

Die Nationale Referenzzentrale zur Überwachung von Sars-CoV-2 im Abwasser kann ihre Ergebnisse zu Virenfracht und Variantengeschehen dadurch noch detaillierter aufschlüsseln, betonte das Gesundheitsministerium in einer Aussendung. Das spiele bei der Beurteilung der Coronalage eine immer wichtigere Rolle. Denn diese Signale im Abwasser können unabhängig vom Testverhalten der Bevölkerung erhoben werden.

"Das Nationale Abwassermonitoring liefert uns zuverlässige Informationen zur zeitlichen Entwicklung der Virenfracht und des relativen Anteils von Virusvarianten in Österreich. Diese Informationen stellen eine wichtige Säule zur Bewertung der epidemiologischen Gesamtsituation in Österreich dar", sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.