Wahlen in Dänemark

Dänemark: Eine „rechte“ Genossin zittert um die Macht

Metter Frederiksen im Wahlkampf-Einsatz in Kopenhagen am 30. Oktober.
Metter Frederiksen im Wahlkampf-Einsatz in Kopenhagen am 30. Oktober.IMAGO/Dean Pictures
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Platz eins ist den Sozialdemokraten von Regierungschefin Mette Frederiksen bei den Wahlen am Dienstag zwar sicher. Aber Königsmacher könnte danach die neue Partei von Ex-Premier Rasmussen sein.

Kopenhagen. Mette Frederiksen (44) ist beliebt im Königreich Dänemark. Die sozialdemokratische Regierungschefin, seit 2019 im Amt, punktet mit einer (eher) linken Wohlstandspolitik und rechter Asyl- und Migrationspolitik. Mit diesem Mix jagte sie 2019 ihrer Konkurrenz rechts der Mitte viele Stimmen ab. Und wenn die Meinungsforscher nicht völlig daneben liegen, dann werden Frederiksens Sozialdemokraten bei den Parlamentswahlen an diesem Dienstag mit Abstand stärkste Einzelpartei werden. Und trotzdem muss Frederiksen um die Macht zittern.

Der „Nerz-Skandal“

Eigentlich hätten die Dänen erst nächstes Jahr gewählt. Aber der „Nerz-Skandal“ aus dem November 2020 holte die Regierung ein. Damals waren rund 15 Millionen Zuchttiere im Land getötet worden, um die Verbreitung eines mutierten Coronavirus zu verhindern. Allerdings stellte sich später heraus, dass dafür die rechtliche Grundlage fehlte. Linksliberale Unterstützer von Frederiksens Minderheitsregierung verlangten daraufhin Neuwahlen. Dabei hatte Frederiksen just in der Coronakrise meistens als eloquente Krisenmanagerin geglänzt. Dänemark kam besser durch die Pandemie als viele andere.

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