Advent

Christkindlmarkt: Ein Riesenkarussell für den Rathausplatz

Stadt Wien Marketing
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Erstmals richtet die Stadt selbst den Markt vor dem Rathaus aus – mit weniger Marktständen und neuen Attraktionen. Auch der Eistraum kehrt in etwas verkleinerter Form zurück.

Der Gedanke an Glühwein, Weihnachtslieder oder gar winterliche Kälte mag nach dem äußerst warmen Herbst noch in weiter Ferne scheinen, aber: Ganz so lang dauert es nicht mehr, bis die Adventmärkte in der Stadt öffnen.

Wiens größter, der Christkindlmarkt vor dem Rathaus, startet allerdings aus Energiespargründen eine Woche später als sonst und damit erst am 19. November. Da aber die Stadt Wien heuer erstmals selbst Veranstalterin des prominenten Markts ist – konkret das stadteigene Stadt Wien Marketing –, wurden die Neuerungen am Donnerstag von Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) höchstselbst präsentiert.

Der Herzerlbaum kehrt zurück

Eine Institution wie der Christkindlmarkt brauche eine Auffrischung, so Hanke, „auf Neudeutsch würde man sagen: ein Update“. Das sich etwa in der Zahl der Marktstände niederschlägt: Diese wurde nämlich um ein Drittel auf 100 reduziert – damit gibt es mehr Freifläche als früher, die Aufenthaltsqualität soll so erhöht werden.

Als unübersehbare neue Attraktion erwartet die Besucherinnen und Besucher ein zwölf Meter hohes, handbemaltes Etagenkarussell, ein „Hingucker der besonderen Art“, wie es Hanke formuliert.

Glaubt man den Visualisierungen (siehe oben) könnte der Karrussell-Hingucker möglicherweise auch den Blick auf den Christbaum, vor dem eine Krippe mit lebensgroßen Figuren errichtet wird, ein klein wenig verstellen.

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Überhaupt dürfte der Christkindlmarkt nach dem Update weiterhin nicht auf einschlägige Deko mit Hang zum Kitsch verzichten. Auch der Herzerlbaum im Park, der vor einigen Jahren beinahe abgeschafft worden wäre und eine kleine Wiener Protestbewegung ausgelöst hat, kehrt wieder, allerdings werden aus Energiespargründen 40 Bäume weniger als sonst beleuchtet. Die Beleuchtungsdauer wird um eine Stunde verkürzt, auch die Ringstraßen-Weihnachtsdeko fällt heuer aus, „wir wollten es“, sagt Hanke, „nicht übertreiben“.

Eistraum findet statt

Nach wochenlangen Überlegungen hat man sich nun auch dafür entschieden, den energieintensiven Eistraum stattfinden zu lassen: In einer kleineren, 3000-m²-Variante im Rathauspark schon während des Christkindlmarkts.Zusätzlich gibt es wieder eine kleine Eisfläche, auf der Kinder kostenlos das Eislaufen ausprobieren können.

Ab 19. Jänner soll dann „nach jetzigem Stand“ (Hanke) der große Eistraum eröffnen, bei dem man 20 Prozent an Energie einsparen will. Weshalb die Eisfläche von 9500 auf 8500 m² verkleinert wird – unter anderem wird die Eisstockfläche gestrichen.

Zunächst aber werden die Marktstände vor dem Rathaus errichtet. Nachdem der langjährige Organisator, der Verein zur Förderung des Marktgewerbes, wegen seiner intransparenten Vergabepraktiken kritisiert worden ist, sei nun, wie Neos-Gemeinderat Markus Ornig versichert, alles „transparent und fair über die Bühne“ gegangen. So hat Stadt Wien Marketing die Stände öffentlich ausgeschrieben, 360 Unternehmen haben sich beworben, von denen eine Kommission 100 nach bestimmten Kriterien (u. a. Regionalität, Preis-Leistungs-Verhältnis, Gestaltung des Marktstandes, Tradition, Innovation) ausgewählt hat.

In der Kommission saßen Vertreter von Stadt, Wirtschaftskammer, Wien Tourismus und Marktamt, die Namen der Mitglieder wollte man auf Nachfrage nicht nennen, um sie zu schützen: Bei einigen Bewerbern, die nicht zum Zug gekommen sind, seien „die Emotionen hochgekocht“, wie Michael Draxler, Geschäftsführer von Stadt Wien Marketing, sagt. Gegen einen Bewerber wurde sogar ein Betretungsverbot ausgesprochen.

Anders als früher darf auch jeder Unternehmer nur einen Stand auf dem Christkindlmarkt betreiben – die Gastrobetriebe müssen heuer zudem entweder biozertifiziert sein oder zumindest das wieneigene Öko-Business-Prädikat vorweisen.

Schon vor dem Rathausplatz wechselt das Museumsquartier in den Adventmodus: Der dortige (und eher kitschfreie) „Winter im MQ“ öffnet am kommenden Donnerstag (10. 11.) samt neuer Lichtshow im Haupthof, tags darauf startet auch wenige Meter weiter der Spittelberg in die Adventsaison.

Auf einen Blick

17 Weihnachtsmärkte wird es in Wien heuer geben.
Die Saison eröffnet am 10. November der „Winter im MQ“, am 11.11. folgen u.a. der der Weihnachtsmarkt am Spittelberg und das Weihnachtsdorf am Stephansplatz und am Campus der uni Wien (Altes AKH). Eine Woche später (18.11.) folgen der Kultur- und Weihnachtsmarkt Schloss Schönbrunn, der Altwiener Christkindlmarkt auf der Freyung sowie der Art Advent auf dem Karlsplatz. Am 19. November eröffnet Wiens größter Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus samt (kleinem) Eistraum im Rathauspark.

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