Stimmenauszählung

Israel: Kontrahent Lapid gratuliert Netanyahu zum Wahlsieg

Der Liberale Yair Lapid konnte 24 Mandate bei der Wahl erzielen.
Der Liberale Yair Lapid konnte 24 Mandate bei der Wahl erzielen.APA/AFP/GIL COHEN-MAGEN
  • Drucken

Der Staat Israel stehe über allen politischen Erwägungen, schrieb der Liberale Yair Lapid nach einem Telefonat mit Netanyahu auf Twitter. Er wünsche ihm "Glück zum Wohle des israelischen Volkes und des Staates Israel".

Der rechtskonservative Oppositionsführer Benjamin Netanyahu hat nach Auszählung aller Stimmen die Parlamentswahl in Israel gewonnen. Sein rechts-religiöses Lager konnte eine Mehrheit von 64 der 120 Sitze im Parlament (Knesset) sichern, wie mehrere israelische Medien am Donnerstagabend berichteten. Die Likud-Partei des 73-Jährigen wurde demnach stärkste Kraft mit 32 Parlamentssitzen. Dahinter kommt die Zukunftspartei des liberalen Premier Yair Lapid mit 24 Mandaten.

Lapid gratulierte seinem politischen Kontrahenten am Abend zum Wahlsieg. Der Staat Israel stehe über allen politischen Erwägungen, schrieb er nach einem Telefonat mit Netanyahu auf Twitter. Er wünsche ihm "Glück zum Wohle des israelischen Volkes und des Staates Israel". Er habe alle Abteilungen des Ministerpräsidentenbüros angewiesen, sich auf eine geordnete Machtübergabe vorzubereiten.

Offizielles Endergebnis am Mittwoch

Zum ersten Mal in der Geschichte Israels schaffte es ein rechtsextremes Bündnis auf den dritten Platz. Die Religiös-Zionistische Partei von Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir gilt als Königsmacher für Netanyahu und kam auf 14 Sitze. Die linksliberale Meretz-Partei sowie die arabische Balad-Partei scheiterten knapp an der 3,25-Prozent-Hürde.

Die Menschen in Israel hatten am Dienstag zum fünften Mal innerhalb von nur dreieinhalb Jahren über die Zusammensetzung der Knesset abgestimmt. Die Wahlbeteiligung war dennoch mit 71,3 Prozent vergleichsweise hoch. Die aktuelle Acht-Parteien-Koalition war im Juni zerbrochen, nachdem sie nach nur zwölf Monaten ihre Mehrheit verloren hatte.

Das offizielle Endergebnis wird am kommenden Mittwoch veröffentlicht. Anschließend hat Präsident Yitzhak Herzog bis zum 16. November Zeit, einen Kandidaten mit der Regierungsbildung zu beauftragen. Dieser hat dafür 28 Tage Zeit, mit einer möglichen Verlängerung um weitere 14 Tage.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.