Proteste

Die Repressionswelle gegen Irans Kurden

 Angriff auf Demonstranten. Sicherheitskräfte des iranischen Regimes stürmen die Universität in der Stadt Sanandadsch in Irans Kurdengebieten.
Angriff auf Demonstranten. Sicherheitskräfte des iranischen Regimes stürmen die Universität in der Stadt Sanandadsch in Irans Kurdengebieten. via AFP
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Teheran verfolgt Gegner auch im Ausland. Ata Nassiri kämpft für das Andenken an den 1989 in Wien ermordeten Anführer der iranischen Kurden, Ghassemlou – und berichtet über Unterdrückung im Iran.

Wien. Mutige Frauen und Männer ziehen durch die Straßen, rufen Parolen gegen die Herrschenden. Und das Regime antwortet mit Gewalt, lässt Schlägertrupps aufmarschieren, um den Widerstand zu brechen. Seit Wochen demonstrieren Iranerinnen und Iraner im ganzen Land gegen das diktatorische System der Islamischen Republik. Videoaufnahmen von den Protesten gehen um die Welt. Es sind Bilder, die in Ata Nassiri Erinnerungen wach werden lassen. Daran, wie Irans Regime ihn und so viele andere seit Jahrzehnten verfolgt und unter Druck setzt.

Nassiri lebt seit mehr als 35 Jahren in Österreich, ist schon seit Langem österreichischer Staatsbürger. Doch der Kurde aus dem Iran beobachtet genau, was derzeit in seiner früheren Heimat vor sich geht. „Das iranische Regime schießt auf die kurdischen Demonstranten. Sie haben Dutzende Menschen getötet“, berichtet er. „Die Verletzten werden in Privathäusern versteckt und gepflegt. Sie ins Spital zu bringen ist zu gefährlich, weil sie dort verhaftet werden.“ Die Milizen des Regimes seien in den kurdischen Städten in der Nacht in Wohnungen eingedrungen, hätten Geschäfte geplündert und angezündet. „Sie haben auch Demonstrantinnen von der Straße weg verschleppt und vergewaltigt“, schildert Nassiri.

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