Treibstoff

Dieselpreis in Deutschland fällt auf niedrigsten Stand seit Monaten

APA/AFP/INA FASSBENDER
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Konkret kostete ein Liter Diesel am Sonntag im deutschlandweiten Tagesdurchschnitt 1,986 Euro. Noch vor einer Woche waren es 9,5 Cent mehr, vor zwei Wochen sogar 13,2. Es sei aber noch viel Luft nach unten, betonen Experten.

Diesel ist in Deutschland so günstig wie seit Monaten nicht mehr. Am Wochenende fiel der Preis für den Kraftstoff auf den niedrigsten Wert seit August, teilte der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) am Montag mit. Rechnet man die Effekte der im Sommer geltenden Steuersenkung auf Kraftstoffe heraus, ist es sogar der niedrigste Dieselpreis seit Mai.

Konkret kostete ein Liter Diesel am Sonntag im deutschlandweiten Tagesdurchschnitt 1,986 Euro. Noch vor einer Woche waren es 9,5 Cent mehr, vor zwei Wochen sogar 13,2. Superbenzin der Sorte E10 verbilligte sich auf Wochensicht ebenfalls, wenn auch mit 4,7 Cent bei weitem nicht so stark. Am Sonntag kostete es im Schnitt 1,868 Euro pro Liter.

In Österreich kostete ein Liter Diesel im wöchentlichen Durchschnitt 2,02 Euro und damit nur geringfügig weniger als in der Vorwoche (2,04), wie der wöchentliche Bericht der EU-Kommission zeigt. Superbenzin kostete rund 1,74 Euro pro Liter, nach 1,75 Euro in der Vorwoche.

"Die Preise bewegen sich im Moment in die richtige Richtung. Offenbar greift der Wettbewerb wieder etwas besser", sagt der ADAC-Kraftstoffmarktexperte Jürgen Albrecht. Es sei aber noch viel Luft nach unten, betont er: "Die Preise sind nach wie vor überhöht – besonders stark bei Diesel."

Verschiedene Faktoren lassen Preise sinken

Dass die Preise nachgeben, führt er auf verschiedene Faktoren zurück. "Bei Benzin dürfte sich auch die traditionell niedrigere Nachfrage im vierten Quartal bemerkbar machen – das ist gut für den Wettbewerb", sagt Albrecht. "Bei Diesel hatte zuletzt zusätzliche Nachfrage aus der Industrie als Ersatz für Gas die Preise stark getrieben. Es deutet einiges darauf hin, dass ein großer Teil dieser Nachfrage im Moment gestillt ist, sodass die Preise wieder fallen."

Dazu passe, dass auch die Heizölpreise zuletzt deutlich nachgegeben haben, sagt der Experte. Das Portal Heizöl24 gab am Montag den Durchschnittspreis für Heizöl bei der Abnahme von 3000 Litern mit 1,327 Euro pro Liter an. Auch hier ist es der niedrigste Stand seit Mai. Am 6. November hatte der Wert noch bei 1,467 Euro gelegen. Diesel und Heizöl sind sehr ähnlich.

Wie es mit den Preisen weitergehe, hänge von vielen Faktoren wie den Temperaturen und politischen Entwicklungen ab, sagte Albrecht. Er macht Autofahrerinnen und Autofahrern aber etwas Hoffnung: "Wenn nichts dazwischenkommt, könnten wir dank des wieder einsetzenden Wettbewerbs am Anfang einer Normalisierung stehen. Der Weg ist aber noch weit."

(APA)

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