Walk of Häme

Orbáns schaler Nachgeschmack

Oder: Warum niemand Fußball-WM schaut, aber trotzdem alle darüber reden.

Zuerst war die Klimakonferenz schlecht, nun ist es das Wetter. Aber am 1. Adventssonntag darf es das auch sein. Eine besinnliche Stimmung will beim WM-Schau-Shaming im Novembernebel nicht so recht aufkommen. Zur Klarstellung: In Katar ist zumindest der Himmel strahlend. Direkt über Fußball reden will irgendwie trotzdem niemand. Also versucht man es verdruckst quasi über die Bande via „One Love“-Binde. Die deutsche Innenministerin mit dem Serien-Namen (Nancy Faeser, so muss man erst einmal heißen) hat dem Fifa-Chef Gianni Infantino (klingt auch nach Künstlernamen) auf der VIP-Tribüne die verbotene Protestschleife direkt unter die Nase gehalten. Der hat nur gegrinst, als hätte er nichts damit zu tun. Da ist offenbar nicht mehr viel zu machen.

Deutschland gegen Argentinien: So lautet gerne das Finale bei Weltmeisterschaften, diesmal könnten sich beide Teams höchstens beim Einchecken ums raschere Nachhausefliegen matchen. Sogar an Messi und Ronaldo geht die Zeit nicht spurlos vorbei. Rechtzeitig in Würde aufzuhören, bleibt (nicht nur mit Ball) der schwierigste Trick, der auch den Genialsten nicht gelingen will.


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.