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Talkshow "Chez Krömer" eingestellt: "Mein Bedarf an Arschlöchern ist gedeckt"

Erst kürzlich bei Kurt Krömer zu Gast: Ex-Vizekanzler Strache.
Erst kürzlich bei Kurt Krömer zu Gast: Ex-Vizekanzler Strache.(c) Screenshot RBB
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Nach insgesamt 41 Folgen endet das Talkformat, das in einem  Verhörraum angesiedelt war. Comedian Kurt Krömer überschritt manche Grenze.

In Österreich sorgte erst kürzlich eine Folge der RBB-Sendung "Chez Krömer" für Diskussionen: Als Heinz-Christian Strache in Berlin zeigte, dass er durchaus noch so etwas wie Lust an der Öffentlichkeit hat. Krömer war extrem konfrontativ, so ist die Sendung auch gedacht. Aber die Fragen waren platt, Humor fehlte, das Gespräch insgesamt war für den Zuseher qualvoll.

Freilich: "Chez Krömer" wurde nicht durch gepflegte Gespräche bekannt, sondern durch verbale Härte. Aber irgendwas entglitt dem Berliner Comedian. In Deutschland gab es zuletzt Kritik an anderen Folgen der preisgekrönten Talkshow. Etwa der mit Julian Reichelt, bei dem Krömers Antipathie wohl ebenso groß war wie bei Strache. Und die aktuelle Folge mit Comedian Faisal Kawusi brach er schließlich mehrere Minuten vor Ende einfach vorzeitig ab. Anschließend sagte er vor den Kameras: „Heute ist der Tag, wo ich glaube (...), dass ich nach Hause gehe und mal gucke, ob ich das Konzept vielleicht noch mal überdenke.“ Dann stand er auf und ging.

Der RBB teilte nun mit, dass die Folge die letzte der Reihe ist. Damit endet die Sendung nach sieben Staffeln und insgesamt 41 Folgen. "Die Beziehung zwischen dem RBB und Kurt Krömer ist auch abseits der vier Verhörwände geklärt – sie sind und bleiben Freunde", teilte der Sender mit.

Krömer sagte, für ihn sei es an der Zeit für neue künstlerische Abenteuer. "Mir war klar, dass Chez Krömer kein Format ist, das ewig laufen wird", sagte er. Dass es am Ende 41 Folgen geworden seien, habe ihn selbst überrascht: "Mein Bedarf an Arschlöchern ist damit gedeckt."

Krömer erregte durch seine Härte, aber auch seine Offenheit Aufsehen. Im Vorjahr hatte er in seine Sendung erstmals offen über seine schwere Depression und seine Zeit in einer Tagesklinik gesprochen. Jahrzehntelang verdrängte er seine Depression mit Alkohol, wie er der "Zeit" später in einem Interview erzählte. Kurt Krömer ist übrigens eine Kunstfigur. Eigentlich heißt er Alexander Bojcan und ist Komiker, Schauspieler und Grimme-Preisträger.

(rovi)

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