Einen Tag nach Wifo und IHS legt nun auch die Oesterreichische Nationalbank ihre Wirtschaftsprognose vor. Sie erwartet eine leichte Rezession zum Jahreswechsel. Ein „Lichtblick“ bleibe der Arbeitsmarkt.
Wien. Der Höhepunkt der Inflation könnte überschritten sein. Die Teuerung sank laut den endgültigen Daten der Statistik Austria im November auf 10,6 Prozent. Die Schnellschätzung von Ende November wurde damit bestätigt. Grund für den Rückgang sei der abnehmende Preisdruck bei den beiden größten Inflationstreibern, der Haushaltsenergie und der Treibstoffe. „Bei den Preisen für Nahrungsmittel ist der Aufwärtstrend hingegen noch ungebrochen“, analysierte Tobias Thomas, Leiter der Statistik Austria.
Doch der Rückgang bedeutet lediglich, dass die Preise etwas langsamer steigen, und nicht, dass sie sinken, wie Wifo-Chef Gabriel Felbermayr dieser Tage nicht müde wird zu betonen. Die hohe Inflation führte dazu, dass das Wirtschaftswachstum im zweiten Halbjahr 2022 deutlich schwächer ausfiel als im ersten, heißt es in der Konjunkturprognose der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Im kommenden Jahr werde die Inflation vergleichsweise hoch bleiben, schreiben die Ökonomen. Das kombiniert mit der nur zögerlichen Erholung der internationalen Konjunktur führe dazu, dass das Wirtschaftswachstum in Österreich 2023 mit 0,6 Prozent „nur schwach positiv ausfallen“ werde.