China fährt als Hauptproduzent seine Produktion von Metallen Seltener Erden zurück. Aber auch andere Rohstoffe werden immer teurer.
Die Preisrallye bei den Metallen der Seltenen Erden könnte auch im Jahr 2011 weitergehen: Weil der weltgrößte Exporteur China die Exporte der Seltenen Erden zurückfährt, könnten die Metalle noch teurer werden, sagte der deutsche Rohstoff-Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank im Ö1-Mittagsjournal des ORF-Radio. Die Preise für diese Metalle, welche in der High-Tech-Industrie unter anderem für Batterien, Mobiltelefone, Laser- und Flachbildschirme verwendet werden, haben bereits im Vorjahr Rekordstände erreicht.
"Im letzten Jahr haben sich manche Elemente, die als Seltenheit aufgeführt werden, im Wert verzehnfacht", so Weinberg. Aber auch andere Rohstoffe werden teurer, unter anderem Industriemetalle wie Kupfer oder Palladium und auch Öl. Der Grund sei die weltweite Erholung von der Wirtschaftskrise und damit ziehe die Produktion und die Rohstoffnachfrage wieder an. Auch die Euro-Schuldenkrise trage dazu bei, dass vermehrt in Edelmetalle investiert werde, sagt Commerzbank-Analyst Weinberg.
"Spekulationsblase"
Erste Bank-Analyst Stöferle sieht hingegen in den Preissteigerungen bei den Seltenen Erden eher eine Spekulationsblase und weniger eine nachhaltige Entwicklung aufgrund von hoher Nachfrage.
Der deutsche Halbleiterproduzent Infineon mit Tochter in Österreich ist nicht von der Seltenen Erde-Verknappung betroffen, so Infineon-Österreich-Sprecherin Ingrid Lawicka. Für Infineon sei Silizium der wichtigste eingesetzte Grundstoff, zum Teil werden in der Fertigung auch andere Edelmetalle wie zum Beispiel Kupfer und Gold eingesetzt. "Hier sehen wir keine Engpässe", so Lawicka. Seltene Erden spielten keine relevante Rolle. Die generelle Entwicklung der Rohstoffpreise sei jedoch ein zu berücksichtigender Kostenfaktor.
(APA)