Analyst: Seltene Erden könnten noch teurer werden

Seltene Erden
Seltene Erden(c) REUTERS (David Gray)
  • Drucken

China fährt als Hauptproduzent seine Produktion von Metallen Seltener Erden zurück. Aber auch andere Rohstoffe werden immer teurer.

Die Preisrallye bei den Metallen der Seltenen Erden könnte auch im Jahr 2011 weitergehen: Weil der weltgrößte Exporteur China die Exporte der Seltenen Erden zurückfährt, könnten die Metalle noch teurer werden, sagte der deutsche Rohstoff-Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank im Ö1-Mittagsjournal des ORF-Radio. Die Preise für diese Metalle, welche in der High-Tech-Industrie unter anderem für Batterien, Mobiltelefone, Laser- und Flachbildschirme verwendet werden, haben bereits im Vorjahr Rekordstände erreicht.

"Im letzten Jahr haben sich manche Elemente, die als Seltenheit aufgeführt werden, im Wert verzehnfacht", so Weinberg. Aber auch andere Rohstoffe werden teurer, unter anderem Industriemetalle wie Kupfer oder Palladium und auch Öl. Der Grund sei die weltweite Erholung von der Wirtschaftskrise und damit ziehe die Produktion und die Rohstoffnachfrage wieder an. Auch die Euro-Schuldenkrise trage dazu bei, dass vermehrt in Edelmetalle investiert werde, sagt Commerzbank-Analyst Weinberg.

"Spekulationsblase"

Erste Bank-Analyst Stöferle sieht hingegen in den Preissteigerungen bei den Seltenen Erden eher eine Spekulationsblase und weniger eine nachhaltige Entwicklung aufgrund von hoher Nachfrage.

Der deutsche Halbleiterproduzent Infineon mit Tochter in Österreich ist nicht von der Seltenen Erde-Verknappung betroffen, so Infineon-Österreich-Sprecherin Ingrid Lawicka. Für Infineon sei Silizium der wichtigste eingesetzte Grundstoff, zum Teil werden in der Fertigung auch andere Edelmetalle wie zum Beispiel Kupfer und Gold eingesetzt. "Hier sehen wir keine Engpässe", so Lawicka. Seltene Erden spielten keine relevante Rolle. Die generelle Entwicklung der Rohstoffpreise sei jedoch ein zu berücksichtigender Kostenfaktor.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Erden
International

China exportiert noch weniger Seltene Erden

Die Ausfuhrquoten werden im ersten Halbjahr 2011 noch stärker gesenkt als zunächst angekündigt - um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Am Dienstag hatte China eine Senkung um 11 Prozent angekündigt.
Exportquoten
International

China verteidigt Exportquoten von Seltenen Erden

Die Ankündigung Chinas, die Exportquoten für die High Tech-Metalle 2011 zu beschränken, hatte für Kritik aus anderen Industrieländern gesorgt. China verweist einmal mehr auf Umwelt- und Ressourcenschutz.

International

Seltene Erden: EU ringt um Strategie

Gerne würde Brüssel China drohen. Aber auch das wird lieber verschoben. Es geht um viel: Im Vorjahr hatte die Kommission 14 seltene Metalle definiert, die für den Einsatz in der Hightech-Produktion wichtig sind.
China
International

China erlässt Umwelt-Auflagen für Seltene Erden

Das chinesische Umweltministerium kündigt für Februar schärfere Vorschriften für die Bergbauindustrie an. Davor hatte China die Exportquoten für die Rohstoffe erneut zurückgefahren - mit dem Umweltschutz als Argument.
International

Japan: Erstmals Ersatz für seltenes Metall aus Labor

Mit einem neuen Verfahren wollen japanische Forscher begehrte Rohstoffe ersetzen. Ziel ist es, einen industriell verwertbaren Stoff herzustellen. Man kooperiert bereits mit Autokonzernen und anderen Herstellern.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.