In den kurdischen Städten des Landes ging das iranische Regime besonders hart gegen Protestierende vor. Die Führung in Teheran warnt vor Separatismus. Doch die Kurden gelten in anderen Teilen des Iran nun als „Vorbilder des Widerstands“.
Auf den ersten Blick sieht die Szene komisch aus. Auf den Videos, die Mitte November aus der nordwestiranischen Stadt Mahabad ins Netz dringen, tragen die jungen Männer umgedrehte Kochtöpfe auf ihren Köpfen, zum Schutz vor den Kugeln. Auf der zentralen Flaniermeile der Stadt haben sie sich hinter selbst gebauten Schutzwällen verbarrikadiert.
Vor lauter Menschenmassen erkennt Sidar Mohammadi, die in Wien studiert, die Straßen ihrer Heimatstadt kaum wieder. Dass ihr echter Name in der Zeitung steht, möchte sie nicht. Das hat auch damit zu tun, dass einige ihrer Familienmitglieder in der kommunistischen Komala-Partei in Führungspositionen aktiv sind – einer der verbotenen kurdischen Parteien, die Irans Regime als Separatisten und als terroristische Gruppierung einstuft.