Anna Rieser
Volkstheater

Anna Rieser: „Wo Öl ist, ist auch Gewalt“

In ihrem ersten Soloabend im Wiener Volkstheater begibt sich Anna Rieser auf eine sinnliche Spurensuche zum Thema Erdöl.

Es ist Anna Riesers erste große Solorolle am Volkstheater – oder besser gesagt sind es mehrere Rollen, in die sie in dem Stück schlüpft, sie bestreitet den Abend jedenfalls ganz allein. Die meiste Zeit ist sie ein Mann: ein Wissenschaftler, ein Krisenkommunikator, ein Formel-1-Fahrer, Elon Musk. Erst am Schluss betritt sie als Frau die Bühne. „Black Flame – A Noise Essay“ heißt das Stück, das die Schauspielerin gemeinsam mit Regisseurin Manuela Infante entwickelt hat. Es geht ums Erdöl. „Wir alle wissen: Da, wo Öl ist, ist auch Gewalt“, so die chilenische Theatermacherin Infante, die dafür bekannt ist, komplexe Themen in einem zauberhaften, popkonzertartigen Kosmos sinnlich erfahrbar zu machen.


Die Erdölindustrie ist seit Mitte des 18. Jahrhunderts Ausgangspunkt für Kriege und energiepolitische Abhängigkeiten. Die jahrzehntelange Ausbeutung des „schwarzen Goldes“ hat massiv zur Klimakrise beigetragen. Nach zwei Jahren globaler Pandemie sind die Ölpreise massiv in die Höhe geschossen. In dieser bereits sehr misslichen Lage beginnt Russland, der weltweit drittgrößte Erdölproduzent, am 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Ringen mit dem Verhängen von Sanktionen sieht sich die Gesellschaft in einem regelrechten Ölpreisschock mit der Frage konfrontiert: Ist ein neues System denkbar, welches eine alternative Nutzung von oder gar den Verzicht auf Öl möglich macht?

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