Ex-Kneissl-Eigentümer stellt zweiten Konkursantrag

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Kneissl(c) APA/BARBARA GINDL (Barbara Gindl)
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Der Anwalt des Alt-Eigentümers der Skifirma macht ernst. Nachdem der neue Eigentümer Al Jaber kein Geld zugeschossen hat, hat Unterbergers Anwalt am Mittwochvormittag neuerlich einen Konkursantrag eingebracht.

Nun macht der Anwalt des ehemaligen Kneissl-Eigentümers Fritz Unterberger doch Nägel mit Köpfen. Am Mittwochvormittag hat Helmut Atzl zum zweiten Mal einen Konkursantrag eingebracht, berichtet der ORF Tirol. Die Zeit des ewigen Wartens sei abgelaufen, wird der Anwalt zitiert. Es geht um eine Forderung von zirka 930.000 Euro, die Kneissl Unterberger seit 2008 schuldet.

Unterbergers Anwalt hatte bereits für Dienstag einen weiteren Konkursantrag in den Raum gestellt. Er ist sauer, weil der heutige Kneissl-Mehrheitseigentümer Mohamed Al Jaber die Frist für eine Kapitalspritze von 1,2 Millionen Euro mit Ende Dezember verstreichen hat lassen. Laut Unterberger-Anwalt hat Al Jaber das Geld noch immer nicht überwiesen.

Auch 1,2 Mio. Euro sind noch nicht überwiesen

Auch für die Rückzahlung der rund 900.000 Euro hatte Al Jaber bis 31. Dezember Zeit, sagte Atzl zum ORF. Doch Geld kam bis heute keines. Man habe die Entscheidung gut überlegt, sagte Anwalt Atzl, aber Kneissl habe zwei Jahre lang Zeit gehabt, die Forderung zu begleichen.

Den letzten Konkursantrag, den Unterberger schon vor Wochen gestellt hat, hat das Handelsgericht abgewiesen, nachdem Al Jaber angekündigt hatte, der maroden Skifirma Kapital zuzuschießen.

Geschäftsführer: "Entscheidung nicht hilfreich"

Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer spricht laut ORF von einer falschen Entscheidung Unterbergers, vor allem keiner hilfreichen, da das Geschäft derzeit gut laufe und nun wieder alles erschwert werde. Sollte Al-Jaber tatsächlich das versprochene Geld nicht einzahlen, werde er als Geschäftsführer Schritte setzen, so Gebauer.

Er zeigt sich am Mittwoch jedoch auch zuversichtlich, dass der Mehrheitseigentümer die angekündigten Millionen noch zahlt. "Ich gehe davon aus, dass nächste Woche Geld fließt", sagte Gebauer gegenüber dem ORF Radio Tirol. Al Jaber wisse, dass die Zahlung notwendig sei, erklärte der Geschäftsführer sinngemäß.

"Strasser hatte keinen Titel für Exekution"

Gebauer kündigte am Mittwoch auch eine Sachverhaltsdarstellung wegen des Verdachtes der Bereicherung durch das Wiener Modeunternehmen "Susan Strasser GmbH" bei der Innsbrucker Staatsanwaltschaft an.

Die Modedesignerin Susan Strasser, eine andere Gläubigerin des Skiherstellers (ihr schuldet Kneissl 158.000 Euro), hat Anfang Dezember eine Exekution in der Kneissl-Tochter "Star Lounge" durchführen lassen.

Susan Strasser-Investor: "letztes Aufgebot"

Zu Unrecht, wie Gebauer findet. Die Wiener Firma habe das gesamte Inventar der Star Lounge pfänden lassen, obwohl sie keinen rechtsgültigen Exekutionstitel gegen das Unternehmen gehabt habe. Obwohl während der Pfändung darauf hingewiesen worden sei, sei "auf Nachdruck der Susan Strasser GmbH das gesamte Inventar der Star Lounge (...) gepfändet worden". 

Susan-Strasser-Investor Thomas Lang nimmt's gelassen. Er spricht von einem "letzten Aufgebot". Gebauer könne einfach seine Schulden nicht bezahlen.

(Red.)

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