Der Eigentümer der Skifirma Kneissl soll Aktienkurse manipuliert und Dokumente gefälscht haben. In Österreich wartet er mit der seit Jahresende fälligen Kapitalspritze für Kneissl weiter zu.
Mohamed Bin Issa Al Jaber, Eigentümer der maroden Tiroler Skifirma Kneissl, sorgte zuletzt für Schlagzeilen, weil er dem Skiproduzenten die zugesagten 1,2 Millionen Euro nicht wie vereinbart mit Jahresende überwiesen hat. Nun stellt sich heraus: Der Scheich hat ganz andere Sorgen. Der Geschäftsmann ist kürzlich von einem ägyptischen Gericht zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, so die Nachrichtenagentur Reuters.
Al Jaber weist alle Vorwürfe zurück
Das Gericht verhängte die erstinstanzliche Strafe, weil der Geschäftsmann, der seit 2006 die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, Dokumente gefälscht und den Aktienkurs der Ajwa Food Industries widerrechtlich manipuliert haben soll. „Ich streite jegliches Fehlverhalten in meiner Eigenschaft als Ajwa-Aufsichtsrat ab", sagte Al Jaber dem Magazin "Format". Er will gegen das erstinstanzliche Urteil berufen.
Neben der Haftstrafe wurde dem Scheich eine Geldstrafe in Höhe von zwei Millionen ägyptischen Pfund (entsrpicht 265.797 Euro) aufgebrummt.
Mehrere Konkursanträge in Österreich
In Österreich "wartet" das Tiroler Skiunternehmen Kneissl auf eine Geldspritze des neuen Alleineigentümers Al Jaber. Geld werde nächste Woche fließen, erklärte Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer zuletzt.
Laut Medien ist er aber der einzige, der dieses Geld bald fließen sieht. Von Al Jabers Sprecher war am Wochenende kein Statement dazu zu erhalten - erst am Dienstag werde ein Kontakt zu Al Jaber möglich sein, kündigte er an. Gegen Kneissl wurden bereits mehrere Konkursanträge eingebracht.
(Ag.)