Oper

Dominique Meyer: „Valery Gergiev hat nicht geantwortet“

„Schluss mit abschätzigen Blicken auf Touristen in der Oper!“ Dominique Meyer in der Scala.
„Schluss mit abschätzigen Blicken auf Touristen in der Oper!“ Dominique Meyer in der Scala. Getty Images
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Die Verwechslung von russischer Kunst und Unterstützung für Putin sei beendet, meint Scala-Direktor Dominique Meyer: Er sei „gegen jede Art von Hexenjagd“, sagt er und appelliert: „Lassen wir die Künstler Künstler sein!“

Die Presse: Die traditionelle Saisoneröffnung der Scala haben Sie heuer überraschend programmiert: mit Mussorgskys „Boris Godunov“. Damit hat die Scala zuletzt 1979 eröffnet, damals mit Abbado.

Dominique Meyer: Es war mein Vorschlag, mit diesem Werk aus dem allgemein Erwarteten auszuscheren – 2023 wird die Eröffnung wieder klassisch, mit Verdis „Don Carlo“. Chailly hat den „Boris“ sofort zugesagt, auch die raue Urfassung ohne Polen-Akt war für uns die erste Wahl. Chailly war damals Abbados Assistent, ältere Opernliebhaber haben die Aufführung von 1979 noch in bester Erinnerung. Und dann ist „Boris“ auch nicht so schwer zu besetzen wie etwa „Trovatore“, „Aida“ oder „Otello“: Man braucht einen Bass wie Ildar Abdrazakov für die Titelrolle und einen guten Chor, der Rest findet sich relativ leicht. Kasper Holten war der richtige Regisseur dafür, intellektuell wie ästhetisch. Wie wir in Wien gesehen haben, sind Umbauzeiten der größte Feind der Urfassung. Deshalb fließt die Geschichte bei ihm durch, die Pause markiert einen Zeitsprung.

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