Plusgrade und Seitenwind irritierten Halvor Granerud beim Gewinn des Neujahrsspringens nicht. Andere aber, wie Stefan Kraft, haderten schwer mit Wind – und Wetter. Manuel Fettner wurde Vierter, Jan Hörl Fünfter.
Vögel zwitscherten, rundum schmückten grün-braune Wiesen die Szenerie und wer bei frühlingshaften 13 Grad auf zwei weiße Streifen rund um das Olympiastadion von Garmisch-Partenkirchen blickte, wähnte sich eigentlich bei der falschen Veranstaltung. Der eine zeigte die Skisprungschanze, der andere war eine für den Weltcup präparierte Piste. Natürlich ist das Neujahrsspringen im Rahmen der Vierschanzentournee echter Wintersport, ein Klassiker ist unbestritten auch die ins gleiche Zielstadion führende Kandahar-Abfahrt. Nur, wenn so überhaupt kein Winterflair mitspringt oder fährt, ist es doch mehr als irritierend.
Was sich schon beim Saisonstart im polnischen Wisla angekündigt hatte, als der Weltcup-Tross der Fußball-WM in Katar wegen im Oktober, also früher denn abspringen musste und ob der Temperaturen ohne Schnee gar auf grünen Matten sein Auslangen finden musste, wiederholt sich jetzt bei der Tournee: das Wetter spielt nicht mit.