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Reiselust in Österreich trotz hoher Inflation ungebrochen

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Neun von zehn Befragten wollen ein- bis zweimal verreisen, wie eine Umfrage im Auftrag des Reiseveranstalters Ruefa zeigt. Das sind so viele wie vor der Pandemie. Gespart wird dennoch.

Herr und Frau Österreicher wollen sich ihren Urlaub 2023 trotz hoher Inflation nicht nehmen lassen. Neun von zehn Befragten wollen ein- bis zweimal verreisen, wie eine Umfrage im Auftrag des Reiseveranstalters Ruefa zeigt. Das sind so viele wie vor der Pandemie. Bei dem Unternehmen sind Reisen heuer laut Vorständin Helga Freund im Schnitt um acht Prozent teurer. Frühbucher könnten aber bis zu 40 Prozent günstiger fahren.

Für das gesamte Urlaubsjahr budgetieren die Befragten für heuer im Schnitt rund 1700 Euro pro Person, das sind um etwa 150 Euro mehr als im Vorjahr. Bei 61 Prozent wirkt sich die Teuerung laut Eigenangaben "definitiv" aus, nur 24 Prozent "spüren sie nicht".

Die Reiselust ist zwar ungebrochen, gleichzeitig wird aber gespart. 16 Prozent wollen Frühbucherboni nützen, also vor Ende April buchen. Ebenfalls 16 Prozent planen ihren Urlaub in die Nebensaison zu verschieben. Außerhalb der Hauptsaison könne man "in etwa 15 bis 20 Prozent sparen", sagte Ruefa-Geschäftsführer Michele Fanton am Mittwoch bei der Präsentation des "Ruefa Reisekompass 2023".

14 Prozent bevorzugen heuer eine günstigere Unterkunft und 14 Prozent wollen vor Ort bei den Ausgaben sparsamer sein. Einige wollen weniger oft verreisen (13 Prozent) oder preiswertere Destinationen wählen (zwölf Prozent). Zehn Prozent hoffen auf Last-Minute-Angebote und neun Prozent wollen die Urlaubsdauer verkürzen. 15 Prozent gaben an, woanders sparen zu wollen, nicht beim Urlaub.

Trend zum Kurzurlaub bleibt bestehen

Jeder Vierte plant einen Urlaub, mehr als die Hälfte wollen zwei- bis dreimal verreisen (33 bzw. 24 Prozent), 15 Prozent sogar noch öfter. Insgesamt wollen die Befragten im Schnitt 18 Tage verreisen, davon sind 11 Tage für den Haupturlaub reserviert. "Der Haupturlaub ist um einen Tag kürzer als vor der Pandemie - der Trend zum Kurzurlaub ist gekommen, um zu bleiben", stellte Fanton fest.

"Die Gruppe, die weniger als eine Woche urlaubt, nimmt zu und hat sich seit 2018 auf 22 Prozent verdoppelt", fügte er hinzu. 29 Prozent wollen heuer in Summe ein bis zwei Wochen verreisen, 24 Prozent zwei bis drei Wochen, acht Prozent drei bis vier Wochen und 16 Prozent länger als vier Wochen.

Ein Viertel (27 Prozent) der Befragten haben 2023 allerdings maximal 500 Euro für ihren Urlaub zur Verfügung, ein weiteres Viertel (25 Prozent) bis zu 1000 Euro. Zwölf Prozent planen dafür bis zu 1500 Euro pro Person ein, 13 Prozent bis zu 2000 Euro, elf Prozent bis zu 3000 Euro und zwölf Prozent darüber.

Am meisten Geld für Urlaub erübrigen die Befragten in den Bundesländern Vorarlberg (2025 Euro) und Tirol (1932 Euro), gefolgt von Niederösterreich und dem Burgenland (jeweils 1880 Euro) und Wien (1812 Euro). Dahinter rangieren Salzburg (1701 Euro) und Oberösterreich (1585 Euro). Das Schlusslicht bilden Kärnten (1371 Euro) und die Steiermark (1249 Euro).

Fernweh nach Jahren der Pandemie

Die Österreicherinnen und Österreicher zieht es nach rund drei Jahren Pandemie wieder in die Ferne. 23 Prozent der Befragten planen für heuer eine Fernreise - vor Corona waren es 28 Prozent. Am begehrtesten sind dabei die USA, Thailand, die Dominikanische Republik, Australien und Japan.

76 Prozent wollen in Europa bleiben, 71 Prozent im eigenen Land. Innerhalb Österreichs sind die Steiermark, Kärnten und Salzburg die beliebtesten Destinationen, gefolgt von Tirol und Oberösterreich. Im europäischen Ausland führen Italien, Kroatien, Deutschland, Griechenland sowie Spanien bzw. die Kanaren.

Kroatien winkt heuer mit zwei Besonderheiten - seit 1. Jänner wird dort in Euro bezahlt und dank des Beitritts zum Schengenraum fielen zum Jahreswechsel die Grenzkontrollen auf der Straße, ab 1. März werden diese auch auf den Flughäfen eingestellt.

Die angeführten Daten entstammen einer Online-Umfrage des Marktforschers Marketagent. Es wurden den Angaben zufolge 1500 Interviews ausgewertet, die Mitte bis Ende November 2022 stattfanden.

(APA)

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