Russland

Plant Putin eine neue Mobilmachung?

"Es gibt so einen Beruf: das Vaterland verteidigen": Auf einer Moskauer Hauswand wird für das Militär geworben.
"Es gibt so einen Beruf: das Vaterland verteidigen": Auf einer Moskauer Hauswand wird für das Militär geworben.APA/AFP/Yuri Kadobnov
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Gerüchte über eine neue Mobilisierungswelle wollen nicht abreißen – auch wenn der Kreml entschieden dementiert. Derzeit wird noch „schleichend“ eingezogen.

Moskau/Wien. Wenn der Kreml eine Sache ganz und gar in Abrede stellt, dann ist vermutlich etwas Wahres dran. So könnte man die derzeitigen Spekulationen über eine neue Mobilmachungswelle in Russland beschreiben. Seit Wochen dementiert Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow immer wieder aufs Neue entsprechende Fragen. Nein, es sei keine neue Mobilisierung geplant. Zuletzt beteuerte er das am Dienstag. Das Thema werde von ausländischen Quellen aufgebauscht, beschwerte sich Peskow im Gespräch mit Journalisten.

Und dennoch verfolgten in- und ausländische Beobachter genau jeden Schritt des russischen Präsidenten, Wladimir Putin, tags darauf in St. Petersburg, wo er des erfolgreichen Durchbruchs der von Hitler-Truppen durchgeführten Blockade Leningrads vor 80 Jahren gedachte. Putin legte auf dem Piskarjowskoje-Friedhof, wo Abertausende Blockade-Opfer bestattet sind, Blumen nieder, er ließ sich durch das neu gestaltete Blockademuseum führen, besuchte einen Rüstungsbetrieb und begutachtete das russische Elektroauto E-Neva. Vor Arbeitern erklärte er, dass ein russischer Sieg in der Ukraine „unvermeidlich“ sei. „Der Sieg ist sicher, daran habe ich keinen Zweifel.“ Doch auf die Rede, in der er eine neuerliche große Einberufung verkünden könnte, wartete man vergeblich. Putin spielt selten nach Plan. Er überrascht sein Publikum lieber.

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