Die Industrie fordert „mehr Technologieoffenheit und weniger Ideologie“ in der Politik. Das „Verbrenner-Aus“ bringe Unsicherheit.
Wien. Bei der Energiewende haben die politischen Entscheidungsträger die Rechnung ohne die Industrie gemacht. Ab dem Jahr 2035 dürfen in der EU nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zugelassen werden. Der Verkauf neuer Benzin- und Dieselfahrzeuge wird damit verboten. Das Ziel: die Bekämpfung des Klimawandels.
In zwölf Jahren sollen Benziner und Diesel also Geschichte sein. Eine „sehr radikale Mobilitätswende“ nennt das Dietmar Schäfer. Er ist Vorsitzender der Automotive-Zulieferer-Sparte in der Wirtschaftskammer. Vom „Verbrenner-Aus“ hält er, kaum überraschend, wenig. Allein das Wort bringe Verunsicherung, sagte er am Donnerstag vor Journalisten.
Denn es solle ja nicht primär um das Aus des Verbrenners gehen, sondern um eine Dekarbonisierung. Statt einer Dekarbonisierung erreiche man mit dieser politischen Herangehensweise eine „Demotorisierung“, sagte Schäfer. Und das wäre „ganz, ganz schlecht“. Es dürfe nicht länger rein auf Elektromobilität gesetzt werden. Schäfer kritisierte, dass E-Fuels, also synthetische Kraftstoffe, mehr als „stiefmütterlich“ behandelt würden. Mit E-Fuels könnte man etwas für das Klima tun und auch vernünftige Voraussetzungen für den Absatz schaffen.