Kritische Kleinaktionäre stellen den Kurs des landeseigenen Versorgers infrage und fordern Änderungen in der EVN-Führung.
Wien. Die Wahl in Niederösterreich ist geschlagen, die Energiekrise langsam am Abklingen. Eigentlich stünden die Zeichen gut, dass wieder Ruhe einkehrt beim niederösterreichischen Energieversorger EVN. Doch kurz vor der Aktionärsversammlung am heutigen Donnerstag regt sich Unmut bei manchen Anteilseignern. Der Großteil der EVN-Papiere ist ja in der Hand des Landes Niederösterreich. Einen kleinen Anteil hält aber auch Klaus Umek, der Gründer des Londoner Hedgefonds Petrus Advisers. Und er ist mit der Performance des Unternehmens sichtlich unzufrieden – und hat deshalb die EVN-Führung rund um Stefan Szyszkowitz ins Visier genommen.
„Die EVN ist ein Konglomerat“, das offenkundig stärker auf die eigenen Zahlen blicken müsse, sagt Umek zur „Presse“. Rechnet man die EVN-Beteiligung am Verbund heraus, sei das Unternehmen an der Börse praktisch mit Null bewertet, so seine Kritik. Das Potenzial sei zwar groß, was das Management daraus mache, sei aber viel zu wenig. Das Projektgeschäft im Nahen Osten sowie das Engagement in Südosteuropa seien hochriskant und müssten auf den Prüfstand. Dazu kämen Unmengen an stillen Reserven in Form von ungenutzter Liegenschaften, die die EVN horte, statt sie zu veräußern. Ein klarer Fokus und eine nachvollziehbare Wachstumsstrategie fehle vollkommen.