Verhandlungen

Ärztekammer und Wien führen Friedensgespräch

Clemens Fabry
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Treffen am Montag soll monatelangen Streit beilegen, der kontraproduktiv für die Patienten war.

Im Juni 2022 wurde Johannes Steinhart zum neuen Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) gewählt. Seitdem knirscht es im Gebälk, wenn es um die Beziehung der ÖÄK und der Stadt Wien geht.

Steinhart gilt als ÖVP-nah, womit die Gesprächsbasis zum roten Wien gelitten hat. Allerdings nicht nur wegen der Ablöse des SPÖ-nahen Thomas Szekeres durch den eher türkisfarbigen Steinhart. Auch geht der neue Ärztekammer-Präsident die Dinge, nennen wir es freundlich: sehr forsch an. Nicht nur einmal sind Steinhart und der rote Gesundheitsstadtrat Peter Hacker heftig aneinander geraten. Zu behaupten, dass die Situation zwischen ÖÄK und Wien kritisch ist, ist sicherlich nicht übertrieben.

Nun soll alles anders werden. Nach enormen Reibungsverlusten auf beiden Seiten treffen die Spitzen von ÖÄK und Stadt Wien am Montag zu einem Friedensgespräch aufeinander. Dabei sollen nicht nur persönliche Befindlichkeiten ausgeräumt werden, es geht auch um inhaltliche Punkte, bei denen Stadt Wien und ÖÄK nun an einem Strang ziehen. Diesmal allerdings in eine gemeinsame Richtung.

Herausforderungen für das Gesundheitssystems

Erörtert werden am Montag „die Herausforderungen für das Gesundheitssystem“, wie es am Donnerstag kryptisch hieß. Das dürfte sich auf die negativen Meldungen aus dem Gesundheitssystem beziehen, die in jüngster Zeit serienweise eingetroffen sind. Hier geht es um enorm lange Wartezeiten auf einen Termin bzw. lange Wartezeiten auf eine Behandlung in unterschiedlichen medizinischen Disziplinen.

Konkret sticht vor allem die Urologie hervor, ebenso die Dermatologie bzw. das Fach Hals-Nasen-Ohren, bei denen es wegen des völlig missglückten Wiener Spitalskonzepts zu enormen Engpässen für die Patienten kommt. Es ist anzunehmen, dass am Montag nicht nur auf fachlicher Ebne diskutiert bzw. nach Lösungen gesucht wird, sondern auch Irritationen zwischen Ärztekammer und Stadt Wien ausgeräumt werden. Denn dieser Machtkampf hat nicht gerade zur Verbesserung der Situation für die Patienten gesorgt.

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