Das Regime fordert, dass internationale Hilfsgüter nicht in die Hände von „Terroristen“ fallen dürfen. Und es verlangt ein Ende der westlichen Sanktionen.
Istanbul/Damaskus. Es waren nur sechs Lastwagen – aber sie wurden sehnlichst erwartet. Zum ersten Mal seit dem Erdbeben vom Montag konnte die UNO am Donnerstag einen Hilfskonvoi aus der Türkei über die Grenze ins syrische Rebellengebiet bei Idlib schicken, wo vier Millionen Menschen auf Versorgung von außen angewiesen sind. „Mehr von absolut allem“ werde dort gebraucht, sagte der UN-Syrien-Beauftragte Geir Pedersen. Nun gibt es die Hoffnung, dass die Erdbebenhilfe in diesem Teil des Katastrophengebiets ausgebaut werden kann – trotz machtpolitischer Winkelzüge des syrischen Präsidenten, Bashar al-Assad.
Mehr als 3000 Menschen kamen im Norden Syriens bei dem Erdbeben ums Leben. Etwa die Hälfte von ihnen starb in Assads Herrschaftsbereich um die Wirtschaftsmetropole Aleppo, die andere Hälfte der Opfer wurde in der Provinz Idlib und anderen Teilen des Rebellengebiets im Nordwesten des Landes an der Grenze zur Türkei gezählt.
Zerstörungen auf der türkischen Seite der Grenze hatten seit Montag die Straßentransporte aus der Türkei über Bab al-Hawa, den einzigen Grenzübergang für UN-Hilfslieferungen nach Idlib, unmöglich gemacht: Idlib war von der UN-Hilfe abgeschnitten. Nun sollen neben Bab al-Hawa noch weitere Grenzübergänge geöffnet werden, um die Menschen besser versorgen zu können.