Gartenkralle

Das Thujensterben als Chance

Während es in bunten Hecken lebt, bringen Thujen und Kirschlorbeer nur Ödnis.
Während es in bunten Hecken lebt, bringen Thujen und Kirschlorbeer nur Ödnis.(c) Ute Woltron
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Die Thuje, dem Untergang geweiht, ist die Wüste der Insektenwelt, die bunt gemischte Hecke ihre Oase. Reißt Thujen aus und pflanzt Nektar-, Pollen- und Schmetterlingsweiden!

Wie berichtet ist in Trockenregionen seit ein paar Jahren der Untergang der Thujenhecke zu beobachten. Die nordamerikanischen Waldbäume sind dem Klimawandel nicht gewachsen. An sonnigen Standorten gehen die Flachwurzler der Reihe nach ein, was in ökologischer Hinsicht kein Verlust ist. In der Thuja occidentalis kreucht und fleucht nichts außer der Thujenmotte. Sie ist ein wertloses Gewächs, das kein Insekt nährt und Pflanzen den Weg verstellt. Deshalb: Reißt sie aus, pflanzt eine gemischte Hecke, entdeckt die Vielfalt, die sich einstellen wird. Das ist ein Aufruf pro Natur, und der Vergleich macht Sie sicher.

Der Liguster beispielsweise bildet, wenn man ihn regelmäßig schneidet, ebenfalls rasch eine blickdichte Hecke, doch eine, die voll Leben steckt. Honig-, Sand- und Furchenbienen laben sich an seinen Blüten, und auch Schmetterlinge wie diverse Weißlinge und Widderchen, Kleiner Fuchs, Brauner Waldvogel, Perlgrasfalter, Pflaumenzipfelfalter und Gemeiner Scheckenfalter fliegen ihn gern an.

Doch damit nicht genug. Noch wichtiger als die Schmetterlingsnahrung ist die ihrer Raupen, und die können sehr wählerisch sein. Die Ligusterblätter sind die Raupenkinderstuben von Nachtschwalbenschwanz, Fliederspanner, Kreuzflügel, Geflecktem Baumspanner und rund einem weiteren Dutzend Kleinschmetterlingsarten. Wer Glück hat, trifft auch auf die Raupen des Totenkopfschwärmers und des Ligusterschwärmers, beide später riesige, prachtvolle Geschöpfe der Nacht. Doch wir sind noch nicht fertig. Etwa 20 Vogelarten und eine Reihe von Nagetieren verspeisen später im Jahr die Ligusterbeeren, etwa Amseln, Drosseln und der selten gewordene Dompfaff.

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