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Kosmetik und Körperpflege: In welchen Bereichen wird gespart?

Make-up, Hautcremes und Badezusätze: 2022 wurde davon weniger gekauft.
Make-up, Hautcremes und Badezusätze: 2022 wurde davon weniger gekauft.(c) IMAGO/Michael Gstettenbauer
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Von den Haarspitzen bis zu den Zähnen: Kosmetik und Körperpflege ist den Österreicherinnen und Österreichern nach wie vor wichtig. Die Marktforschung zeigt, in welchen Bereichen mehr ausgegeben wird und wo bei der Pflege gespart wird.

Glänzendes Haar, ein weißes Lächeln, gepflegte Hände - das ist den Österreicherinnen und Österreichern wichtig. Das zeigen auch die Zahlen, denn jeder private Haushalt in Österreich hat im vergangenen Jahr im Schnitt 222 Euro für Kosmetik und Körperpflege ausgegeben und 55 Produkte erworben. Laut dem Marktforschungsinstitut GfK sind das zwar um drei Euro beziehungsweise zwei Produkte weniger als 2021, doch der österreichische Markt sei in Summe stabil.

„Die letzten beiden Jahre waren in Hinblick auf die Corona-Pandemie sehr turbulent. Der Markt und die Konsumgewohnheiten haben sich verändert“, sagte Andrea Schneider, Sprecherin der Branchenplattform Kosmetik transparent. „Wir sehen leichte Rückgänge im Bereich der Ausgaben für Haut- und Körperpflege“, so die Sprecherin.

Krieg und Krise beeinflussen Konsum

Etwas gesunken sind die Ausgaben für Haarpflege, in diesem Bereich wurden 2021 noch 44,6 Euro ausgegeben, 2022 waren es 43,3 Euro. Bei Mundpflege - hier sanken die Ausgaben von 43,6 Euro im Jahr 2021 auf 43,3 Euro im Jahr 2022 - und bei der Hautpflege - 76,2 Euro im Jahr 2021 im Vergleich zu 74,7 Euro im Jahr 2022 - gab es ebenso leichte Abstriche.

„Auch der Ukraine-Krieg hat Auswirkungen auf den weltweiten Rohstoffmarkt und die Produktverfügbarkeiten. Die Industrie steht vor vielen globalen Herausforderungen“, sagte Andrea Schneider. Regionale Wertschöpfungsketten würden wichtiger werden.

„Nach den durchwachsenen Coronajahren bleibt der Personal Care Markt stabil“, bekräftigte GfK-Marktforscherin Sandra Bayer. Fast alle österreichischen Haushalte, nämlich 96 Prozent, kaufen Haut- und Körperpflegeprodukte. 209 Millionen Packungen waren es 2022. Das entspreche einer Frequenz von zwei Einkäufen im Monat, für die rund 9,30 Euro pro Warenkauf ausgegeben werden.

Zahn- und Haarpflege wird wichtiger

Während die Bereiche Hautpflege (minus 0,1 Prozentpunkte) und Haarpflege (minus 1,5 Prozentpunkte) Abnehmerinnen und Abnehmer verloren, kauften mehr Haushalte Produkte aus dem Bereich der Mund- und Zahnpflege (plus 1,5 Prozentpunkte). Ein Blick auf ausgewählte Personal Care Kategorien zeigt zudem, dass die Käuferreichweiten fast bei allen Segmenten leicht rückläufig sind: Shampoos (minus 4,3 Prozentpunkte), Toilettenseifen (minus 4,3 Prozentpunkte) und Badezusätze (minus 2,7 Prozentpunkte). Zu den Gewinnersparten zählten indes Deos (plus 1,2 Prozentpunkte) sowie Haarstyling-Produkte (plus 0,9 Prozentpunkte). Der Bereich der Lippenpflege blieb konstant.

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Naturkosmetik im Aufschwung

Jeder zweite Haushalt entschied sich 2022 zumindest einmal für Natur- oder naturnahe Kosmetik. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Anzahl an Kundinnen und Kunden zwar abgenommen (minus 0,8 Prozentpunkte), die Ausgaben pro Haushalten insgesamt sind aber gestiegen - von 53 auf 53,5 Euro.

Unter den Vertriebskanälen legte der Drogeriefachhandel mit 63,1 Prozent der Umsätze um 0,8 Prozentpunkte zu, die anderen Absatzwege verloren leicht: Apotheken verzeichneten laut Kosmetik transparent einen Rückgang an Umsatzanteilen von 3,6 auf 3,5 Prozent. Parfümerien stehen nun bei 5,9 Prozent Umsatzanteil am Gesamtmarkt, vor der Pandemie hielten sie sieben Prozent.

Zum Gesamtumsatz 2022 steuerte der Warenkorb Haare (Shampoos, Pflege, Styling, Farbe) 15,7 Prozent bei (2021: 16,2 Prozent). Zahn- und Mundpflege kam auf 17,4 Prozent (2021: 17,1 Prozent), Hautpflege (Gesicht und Körper, Lippen und Sonnenschutz) verbuchte 24,5 Prozent (2021: 24,8 Prozent) und der restliche Personal-Care-Bereich (Deos, Rasur, Seifen, Duschbäder und Badezusätze, Fußpflege, Parfum und dekorative Kosmetik) 42,3 Prozent (2021: 41,8 Prozent).

Info

Das Marktforschungsinstitut GfK erhebt seit Jahren das inländische Einkaufsverhalten in einer Stichprobe von 4.000 österreichischen Haushalten, repräsentativ für die 3,9 Millionen Privathaushalte. Es wird der gesamte Haushaltsbedarf an Kosmetik und Körperpflegeprodukten in einem Jahr erfasst.

(red/APA)

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