Ausstellung

Linzer FPÖ zeigt sich empört über Vulven-Ausstellung

Als „ordinären Aktionismus“ bezeichnet die oberösterreichische FPÖ die Ausstellung „What the Fem*?“ im Linzer Stadtmuseum. Eine Wand, die aus Gips geformte Vulven zeigt, sorgt für Aufruhr in der Partei.

Im Linzer Stadtmuseum Nordico läuft noch bis 28. Mai die Ausstellung „What the fem*?“ rund um feministische Perspektiven 1950 bis heute. In einem der sechs Themenräume können Frauen einen Gipsabdruck ihrer Vulva erstellen, um ihn auf einer Wand aufzuhängen. Der Titel sei bewusst provokant, „um auf die Tabuisierung weiblicher Themen - wie ihrer Sexualität und Lust - aufmerksam zu machen“, sagt die Pressesprecherin des Museums, Clarissa Ujvari, auf Anfrage der „Presse“. Die Aktion an sich sei „ein mutiges Experiment, um initiativen Aktionismus zu fördern“.

Dadurch provoziert fühlt sich jedenfalls die Linzer FPÖ, die in einer offiziellen Stellungnahme an ÖVP-Kulturstadträtin Lang-Mayrhofer appelliert, „diesen Unsinn zu stoppen.“ Es sei ein Unding, Frauen auf ihre Geschlechtsteile zu reduzieren, heißt es darin weiter. Dies habe mit der „Gleichstellung von Mann und Frau schlichtweg nichts zu tun“. Darüber hinaus sei die Förderwürdigkeit „derart sinnloser Aktion bzw. der Einrichtungen, die diesen fragwürdigen Einlagen Bühnen bieten“ zu prüfen, sagt FPÖ-Frauensprecherin Martina Tichler. Öffentliche Mittel - wie Subventionen der Stadt Linz für städtische Museen - seien dafür nicht zu verwenden.

Museum nehme Bildungsauftrag „sehr ernst“

Der Vulva-Abdruck-Workshop von Künstlerin Gloria Dimmel, der für diese Aufregung sorgt, sei jedoch privat zu zahlen, erwidert Ujvari. Ein Beitrag von 85 Euro ist dafür zu leisten. Das Stadtmuseum nehme seinen Bildungsauftrag „sehr ernst und werde auch weiterhin gesellschaftspolitisch brisanten Themen“ behandeln, so die Sprecherin. FPÖ-Frauensprecherin Martina Tichler sei „eingeladen, das Museum zu besuchen und mit Leiterin Andrea Bina und Kuratorin Klaudia Kreslehner zu sprechen, um sich vor Ort ein Bild über die Ausstellung zu machen“.

Insgesamt sei der Workshop nur eines der Angebote, um sich mit Feminismus auseinanderzusetzen, so Ujvari. Diese sollen zur Selbstreflexion anregen und dazu anregen, „Körperbilder zu dekonstruieren."

(Red/est)

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