Jahrestag

Ukrainische Menschenrechtsgruppe protestiert an mehreren Orten in Wien

Teilnehmerinnen des Protest von Unlimited Democracy in der Wiener Innenstadt.
Teilnehmerinnen des Protest von Unlimited Democracy in der Wiener Innenstadt.APA/Florian Wieser
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Die Organisation Unlimited Democracy hat am Jahrestag des Ukraine-Kriegs auf sieben Kundgebungen in Wien gegen Russland protestiert. „Jede Kundgebung soll eine Facette des Krieges zeigen.“

Am Freitag hat die ukrainische Menschenrechtsorganisation Unlimited Democracy mit sieben Kundgebungen in Wien gegen Russlands Krieg in der Ukraine protestiert. "Jede Kundgebung soll eine Facette des Krieges zeigen", sagte Vereinsvorsitzende Anna Pattermann über den Aktionstag, der am Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine stattfindet.

APA/Florian Wieser

Am Stephansplatz im Bezirk Innere Stadt errichteten Aktivisten Attrappen von ausgebombten Häusern, die von Luftsirenen und Schussgeräuschen aus Lautsprechern begleitet wurden. "Viele Ukrainer haben ihr ganzes Leben für ein Haus oder eine Wohnung gearbeitet und mussten ihr Zuhause aber von einem Moment auf den anderen verlassen", erklärte Pattermann. Laut der Kyiv School of Economics belaufen sich die Kriegsschäden bis Dezember 2022 auf 140 Milliarden US-Dollar. 150.000 Wohngebäuden seien zerstört worden.

Über Hundert freiwillige Mitwirkende

Mehr als hundert Freiwillige, mehrheitlich Ukrainerinnen und Ukrainer, wirken an den sieben in Wien verteilten Kundgeben mit, so Pattermann. Man wolle damit russische Narrative kontern, sagte Unlimited-Democracy-Pressesprecherin Arina Yena: "Wir haben uns auch entschlossen, diese Kundgebungen abzuhalten, weil russische Desinformation in Österreich tief verwurzelt ist." Der Verein erwarte Provokationen gegen die Kundgebungen, so Yena: "Es gab hier am Stephansplatz bereits "Die Ukraine ist ein Nazi-Staat"-Rufe."

Im Stadtpark im Bezirk Landstraße fand eine Kundgebung zum Thema "Auswirkungen des Krieges" auf Tiere statt. 2022 hätte die Tierschutzorganisation Vier Pfoten 3.000 Tieren Hilfe geleistet, sagte die Ukrainerin Aleksandra Lischyschyna, die für die Stiftung arbeitet: "In der Ukraine müssen wir stark unter Stress stehende Hunde einfangen, um sie zu kastrieren oder zu impfen." Viele Ukrainer sind mit ihren Haustieren nach Österreich geflohen, erzählte hingegen die Ukrainerin Svitlana Kosachenko: "Eine Bekannte hat ihre Katze gepackt und in ihren Mantel gesteckt. Ich schätze, jeder fünfter bis achter Ukrainer in Österreich hat sein Haustier mitgenommen."

„Folter“ im dritten Bezirk zur Schau gestellt

Ab 16.00 fanden noch Kundgebungen zu den Themen "Folter und Völkerrechtsverletzungen" (Wien Mitte - The Mall), "Raketenbeschüsse gegen zivile und kritische Infrastruktur" (Christian-Broda-Platz) und "Vergewaltigungen und sexualisierte Gewalt an Frauen als Kriegsmittel" (Mariahilfer Straße / Ecke Zollergasse) statt. Die letzte Kundgebung zum Thema "Auswirkungen des Krieges auf Kinder" steigt um 18.30 Uhr beim Karl-Lueger-Denkmal im Bezirk Innere Stadt statt.

(apa)

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