Berufswahl

Bedeutung der Berufswahl: Mehr verdienen im richtigen Job

Dass „klassische Frauenberufe“ vergleichsweise niedrig entlohnt sind, ist hinreichend bekannt – unter Mädchen sind sie dennoch beliebt.
Dass „klassische Frauenberufe“ vergleichsweise niedrig entlohnt sind, ist hinreichend bekannt – unter Mädchen sind sie dennoch beliebt.Getty Images
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Die Berufswahl entscheidet über das Lebenseinkommen. Der Unterschied beträgt mitunter eine oder zwei Immobilien. Warum meiden Junge dennoch oft technische Berufe?

Manche Dinge ändern sich nicht – oder nur sehr langsam. Und im Fall der Berufswahl ist das schlecht. Sowohl für jene, die ein Leben lang weniger verdienen, als sie könnten. Als auch für die Unternehmen, die ihre gut bezahlten Jobs nicht anbringen, weil sehr viele Mädchen immer noch lieber Friseurin werden als Mechatronikerin. Einmal mehr zeigt sich das in der aktuellsten Lehrlingsstatistik: Mädchen gehen für die Ausbildung bevorzugt in den Einzelhandel oder heuern als Friseurin bzw. Stylistin an. Der einzig technische Beruf in der Liste ist die Metalltechnik auf Platz sechs. Der Zug zur Technik ist bei den Burschen immer noch stärker ausgeprägt: Elektrotechnik, Metalltechnik und Kfz-Technik sind die Top-drei-Lehrberufe der männlichen Lehrlinge.

Und weil der Frauentag naht, sei der Hinweis erlaubt: Mit der Berufswahl legt man sehr schnell und sehr früh den Grundstein für eine gesamte Erwerbskarriere. Damit lassen sich lebenslange Gehaltsunterschiede erklären, die sich sukzessive verfestigen.
Und es geht im Laufe eines Berufslebens um sehr viel Geld. Wie viel, das hat sich Christian Helmenstein, Leiter des Economica-Instituts, angesehen. Er hat die Lebenseinkommensprofile von ausgewählten Berufen berechnet und klassische Lehrberufe, Industrielehrberufe, Berufe mit Matura und solche mit universitärer Ausbildung analysiert. Basis für die Berechnungen sind die Löhne im Kollektivvertrag. „Über ein ganzes Lebenseinkommen berechnet beträgt der Unterschied mitunter nicht etwa einen VW Golf, sondern zwei Eigentumswohnungen“, sagt Helmenstein zur „Presse am Sonntag“.

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